Autogasfahrer.ch

Autogas in der Schweiz

Fahrbericht Picanto LPG

Noch einige Bemerkungen zu diesem Beitrag:

Leider haben im Moment bei den Autokäufer solche Autogas-PKW keine Chance da es in den Städten kaum Autogastankstellen gibt. Bis jetzt sind in der Schweiz in den Städten Bern, Zürich und Basel Autogastankstellen vorhanden. In dieser Beziehung ist Vitogas gefordert, damit der Ausbau vom Tankstellennetz für Autogas endlich mal etwa s schneller geht als im Augenblick. Der Hauptgrund ist das es mit dem Ausbau vom Autogastankstellennetz in der Schweiz nicht vorwärts geht sind die Kantonalen Vorschriften für die Bewilligung zum betreiben von Autogastankstellen. Denn diese Vorschriften sind von Kanton zu Kanton verschieden und es gibt Behörden die absichtlich zum Teil in den Kantonen die Bewilligung zum Betreiben einer Autogastankstelle verzögern. Statt kantonale Gesetze sollte unsere Regierung endlich einmal handeln um die Kantonalen Gesetze zu ersetzen durch ein Gesetz das für die ganze Schweiz gilt zum Betreiben einer Autogastankstelle.

Leider werden solche PKW auch nicht der Kundschaft angeboten in den Autohäusern und auch nicht informiert über solche Möglichkeiten das es solche Modelle gibt.

Kia geht mit dieser Werkslösung für Autogas ganz neue Wege

Sieben Jahre Garantie, 100 Gramm CO2 pro Kilometer und nach aktuellen Autogaspreisen gut vier Euro Kraftstoffkosten, das sind Pfunde, mit denen Kia bei seiner ,,Sparbüchse“, dem Picanto wuchern kann. Die vollwertige OEM-Version spart indes nur bei den Kraftstoffkosten, nicht bei der Ausstattung: Klimaautomatik, ESC, Berganfahrhilfe, Freisprecheinrichtung sowie alle Anschlüsse für iPhone & Co sind je nach Modellvariante ebenso an Bord wie das beheizte Lenkrad, das an kalten Wintertagen wirklich gute Dienste leistet. Dass Kia für die Attract-Version  als Einstiegmodell dabei nur einen Kampfpreis von 10.190 Euro aufruft, ist schon bemerkenswert. Mehr Auto bekommt man kaum für sein Geld.

Doch alles auf Anfang. Nachdem sich der neue Picanto in der LPG-Version außerhalb Europas nicht zuletzt wegen der üppigen Ausstattung des moderaten Anschaffungspreises und der niedrigen Unterhaltskosten zum Verkaufsschlager unter den City-Cars entwickelte, beschloss man in der Chefetage, dieses Fahrzeug auf den europäischen Markt zu bringen. Insbesondere Autogas affine Länder wie Italien, die Niederlande, Polen und Deutschland hatte man damit im Visier. Und weil sich selbst ohne Autogas der kleinste Kia verkaufen lässt wie geschnitten Brot, war das Risiko für die Marketingstrategen mehr als überschaubar.

LPG-Anzeige integriert

Mit dem LPG-Picanto gibt Kia schon einmal einen Vorgeschmack auf die Möglichkeiten, die der Alternativkraftstoff Autogas bietet: Als vollwertige OEM-Lösung ist der Gasantrieb natürlich in die rekordverdächtigen sieben Gründerjahre integriert. Und die Zeiten, in denen deplatziert wirkende Umschalter mittels vier einfachen Dioden mehr schlecht als recht Auskunft über den Füllstand des Gastanks geben sind vorbei. Im Armaturenbrett blickt man auf eine zuverlässig arbeitende Tankanzeige für Benzin und eine weitere für Autogas, damit man nie vergisst, dass man ab und zu auch noch bei einer der gut 6.500 Autogas-Tankstellen vorbeischauen sollte. Dass der Picanto jedoch ein eher selten gesehener Gast ist, liegt an der enormen Reichweite: 35 Liter Benzin und weitere 27 Liter Autogas an Bord reichen für mehr als 1.000 Kilometer. Auf 100 Kilometer sollte sich der kleinste Kia gerade einmal 6,2 Liter Autogas laut Werksangabe genehmigen, im ,,normalen“ Straßenverkehr kommt er mit 7 Liter LPG locker hin, wer zurückhaltend fährt und überwiegend außerorts die automatische Geschwindigkeitsregelung einsetzt, kann den Verbrauch auch deutlich unter die 6-Liter-Grenze drücken.

Angst haben, der Picanto wirke dabei untermotorisiert, muss man nicht: In 14,7 Sekunden beschleunigt er von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. Das reicht allemal, um im Stadtverkehr ordentlich mitzuschwimmen und um auf Landstraßen und Autobahnen nicht als Verkehrshindernis wahrgenommen zu werden. Der Motor, der 67 PS aus 998 ccm Hubraum schöpft, bleibt dabei dennoch dezent im Hintergrund und malträtiert die Passagiere nicht durch ein übermäßiges Geräuschniveau.

Doch sein Revier ist zweifellos die Großstadt. Dank des kleinen Wendekreis und der überschaubaren Abmessungen kann er hier fast nach Herzenslust nach freien Parkplätzen wildern, die seinen großen Brüdern schon wegen der Abmessungen vorenthalten bleiben. Dabei ist Rangieren auf engsten Raum fast ein Kinderspiel, denn der Picanto ist überschaubar und lässt den Fahrer nie darüber im Unklaren, wo der Grenzbereich zwischen Karosserie und Knautschzone ist.

Klein kann groß sein

Wer im Picanto Platz genommen hat, wundert sich über das Raumgefühl und die Tatsache, wie groß doch klein sein kann. Zugegeben, bei Fahrern mit Gardemaß ist der Platz hinter dem Vordersitz nur noch eingeschränkt nutzbar und taugt eher als Gepäckabteil, doch der kleine Koreaner war eh nie als Van für eine fünfköpfige Familie gedacht. Positiv fällt jedoch der Kofferraum auf, der Platz genug bietet für einen normalen Einkauf. Wenn es dann noch mal etwas sperriger wird, lässt sich die Ladefläche durch Umklappen der geteilten Rücksitzbank variabel vergrößern. Der Gastank reduziert das Ladevolumen nicht, er ist in der Reserveradmulde untergebracht.

Nur 1.000 Euro Aufpreis

Bei der Integration des Gasantriebes ging man jedoch neue Wege: Die Gasanlage wurde so weit in das Gesamtkonzept des Fahrzeugs eingebunden, dass man das Gassteuergerät wie bei allen anderen Herstellern vergeblich sucht: Beide Betriebsarten, sowohl Gas als auch Benzin, werden von einem Steuergerät bedient. Genau hierbei sollte man aufhorchen: Durch solch eine Lösung könnten alle Hersteller die Preise für Autogasanlagen nochmals drastisch reduzieren, denn ein zusätzliches Steuergerät, die Montage und die teils aufwendige Abstimmung kosten Material und Arbeitszeit, die das Fahrzeug letztlich unnötig verteuern. Außerdem lässt sich so die Integration der oftmals exakten Füllstandsanzeige für Autogas besser integrieren.

Aufgrund des Preises und der Fahrzeugeigenschaften hegt Kia hohe Erwartungen an die Absatzzahlen der Flüssiggas-Variante. Acht bis zehn Prozent aller verkauften Picanto, so rechnet man, sollen europaweit mit Flüssiggas ab Werk ausgestattet sein. Zu optimistisch dürfte diese Markteinschätzung nicht sein, denn Kia wächst derzeit gegen den Trend einer rückläufigen Automobilindustrie und ein Fahrzeug, das gerade einmal 10.000 Euro kostet, günstig im Verbrauch, und dank der außerordentlichen langen Garantiezeit von sieben Jahren auch noch äußerst kostengünstig im Unterhalt ist, findet man nicht alle Tage.

Entscheidend für die Autogasbranche ist jedoch eines: Kia geht mit dem LPG-Picanto neue Wege indem die Kosten für die Gasanlage durch Serienfertigung und den Verzicht auf ein zusätzliches Steuergerät für Gas drastisch gesenkt werden. Dadurch bietet sich die Möglichkeit, nach positiven Erfahrungen dieses Modell auch auf weitere Varianten zu übertragen. Das Know-how sollte in einem Autogasland, wie es Korea nun einmal ist, zweifellos vorhanden sein. Und die nur 1.000 Euro Aufpreis, die Kia für die Gasanlage verlangt, machen potenziellen Käufern die Entscheidung leicht.

Quelle: Das AutoGas Journal

Copyright © 2024 by: Autogasfahrer.ch • Design by: BlogPimp / Appelt Mediendesign • Foto: Pixelio • Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA.

Besucherzaehler