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Autogas in der Schweiz

Test Opel Adam

,,Umparken im Kopf“ – idealerweise gleich sofort mit Autogas!

Opel räumt räumt mit dem leicht antiquierten Autogas-Image gehörig auf und präsentiert den Alternativkraftstoff Autogas in seiner schönsten Form, im Opel Adam. Wer bisher meinte, jugendliche Autofahrer und Autogas würden nicht zusammen passen, den belehren die Rüsselsheimer eines Besseren. Die LPG-Version des Adam trifft genau den Zeitgeist der Zeilgruppe, die Opel mit dem Adam im Visier hat. Genau so individuell und pragmatisch wie das gesamte Fahrzeug ist auch der Antrieb den sie wählen: Kostengünstig und umweltfreundlich, damit nicht das ganze Budget für den Kraftstoff draufgeht. Für die Jugend zählen andere Werte als für die gestandenen Autofahrer und das haben die Marketingstrategen von Opel begriffen und umgesetzt. Wir wolten testen, ob das wirklich so ist.

Die neue Gerneation von Autofahrern tickt wirklich anders: iPhone über Bluetooth verbinden, Sound und Funktionen des Opel-eigenen Infotainment-Sytem IntelliLink checken und schon ist die Welt in Ordnung. Während gestandene Autofahrer sich noch mühsam mit durch die Ebene des Touchscreen-Bordcomputers kämpfen, ist der Nachwuchs längst unterwegs, hat über die Sprachsteuerung Siri ein Date ausgemacht und lässt sich mit der kostenlose Navigationssoftware Bringto aus dem App-Store zu einem Latte Micchato lotsen. So vernetzt wie das Leben in der iPhone-Gegenwart muss eben auch das Auto sein. Dann zuumidest ist ihre Welt in Ordnung.

Hauptsache Sound

PS-Geprotze und Beschleunigungsorgien waren gestern. Dass der Adam trotzdem in 13 Sekunden auf 100 Kilometer beschleunigt und die Tachonadel, natürlich mit farbig trendiger Hintergrundbeleuchtung, erst bei gut 180 km/h zum Stillstand kommt, ist nebensächlich. Hauptsache der Sund hämmert genügend Bässe heraus. Auch die Tatsache, dass unter der Haube 87 Pferdestärken (64 kW) nicht nur gefühlt für ordentlich Dampf beim kleinen, leichten Adam sorgen, ist seinem Fahrer in der Regel ,,wumpe“, wie es neudeutsch heisst.

Eines tangiert den Adam-Piloten aber denn doch noch: der Verbrauch. Volltanken für 30 Euro ist schon mehr als krass, vor allem, weil da noch genügend Restgeld übrig bleibt für ein paar Energy Drinks und eine Spritztour mit der Freundin, wenn man für das Spritgeld zuständigen Oma nicht gerade erklärt hat, dass der kleine Opel Adam mit Autogas statt mit teurem Benzin unterwegs ist. Legt man nicht an jeder Ampel einen Kavalierstart hin, kommt man mit gut und gerne 7 Litern Autogas aus. Nur, wenn man es mal richtig krachen lässt, fliessen knapp neun Liter durch die Gasrails. Darüber lässt der Adam seinem Fahrer auch zu keiner Zeit im Unklaren, denn die sinnvolle Anzeige zwischen Drehzahlmesser und Tacho hat es in sich: Sie zeigt den exakten Verbrauch und den Füllstand des Gastanks im Gasmodus an. Schaltet man pefekt in das Amaturenbrett Umschalter auf den Benzinmodus um, werden diese Werte auch für Benzienbetrieb ebenso exakt angezeigt. Diese Liebe zum Detail ist selbst für OEM-Versionen keine Selbstverständlichkeit. Wie war das noch mit den Slogen ,,Umparken im Kopf“?

Hinten nur für Gepäck

Von einem sollte man sich jedoch verabschieden: Der Adam ist trotz der Sitzreihe im Fond ein Zweisitzer. Wer hinten auch nur kurzfristig Platz nehmen will, sollte über eine artistische Grundausbildung verfügen oder einmal die Adresse eines guten Orthobäden im iPhone suchen. Siri hilft sicher gern. Auch der Gepäckraum ist eher knapp bemessen. Cola passt rein, beim 24-er Kasten Bier sollte man die Rückbank umklappen. Als hätten die Schöpfer des Adam in weisser Voraussicht daran gedacht, das auch gestandene Mannsleute manchmal etwas transportieren müssen, haben sie dem Adam zwei Schlaufen an der Rücklehne der geteilten Fondsitzbank spendiert. Zieht man daran, klappen die Sitze wie auf Zuruf um und der City-Floh mutiert zu einem kleinen Transportwunder. Aber eben nur für Zwei.

Wohl dem Nachwuchs, der stilsicher genug ist, um seinen Adam wie keinen anderen zu individualisieren und zusätzlich noch die spendablen Grosseltern ausreichend umgarnt. Ihnen bieten sich mehr als 40.000 Moglichkeiten, den Kaufpreis in die Höhe zu treiben. Von mehrfarbig einstellbaren Sternenhimmel mit LED-Leuchten, einer iPhone-Garage namens FlexDock, Fahrad- oder Skihalterungen bis hin zu einer coolen Lackierung namens Mojito Green gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt. Fehlt nur der Aufkleber: Sponsored by Oma!

Gut investierte 1.900 Euro

Ach so- fahren kann der kleine Opel mit dem grossen Mögkichkeiten auch noch, und zwar recht ordentlich. So zumindest lautet die Botschaft an alle Väter und Mütter, falls sie sich den Adam einmal ausleihen müssen. Für seinen kurzen Radstand lässt er die Passagiere meistens unbehelligt vom jeweiligen Strassenzustand, verfügt über eine Berganfahrhilfe und zeigt je nach Austattungsvariante die gerade erlaubte Höchstgeschwindigkeit im Dsply an. Kameras übernehmen dazu eigens die Daten von den Verkehrsschildern, um den allzu ungestümen Nachwuchs zumindest zu warnen. Die im Werk Eisenach montierte Gasanlage von Landirenzo arbeitete klaglos und dank der serienmässig gehärteten Ventile und Ventilsitze sollte dieser Umstand auch ein langes Autoleben lang währen. Und dank des günstigen Verbrauchs sind die 1.900 Euro Aufbreis für die Autogasanlage sicherlich gut investiert. Das Extreme-Paket Adam Slam und eine Lederausstattung kosten da schon wesentlich mehr.

Opel ist es gelungen, mit dem Adam ein Fahrzeug auf die Räder zu stellen, das den in der Regel jugendlichen Fahrern genügend Raum für Individualisierung bietet und den Eltern als kostenlose Zusatzaustattung das gute Gefühl liefert, ein rundum sichers, werbeständiges Fahrzeug für den Nachwuchs angeschafft zu haben. Und weil es den Adam erst gar nicht mit einem Dieselmotor zu kaufen gibt, ist die PLG-Variante eigentlich alternativlos.

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