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Autogas in der Schweiz

Elektro Pioniere unter Strom

Schon 1970 gründete Volkswagen die Abteilug ,,Zukunftsforschung“, nur zwei Jahre später wurde der erste Volkswagen.Transporter mit Elektroantrieb päsentiert. Eine Zeitreise mit Hochspannung!

Die Hände gleiten langsam, beinahe andächtig über die grossformatigen Fotos von Elektro-Golf und Transporter mit E-Antrieb. ,,Wir haben immer die Richtung angegeben“, sagt Dr. Adolf Kalberlah, ehemaliger Leiter der Abteilug ,,Zukunftsforschung“ bei Volkswagen.

Kein Wunder, Kalberlah, Doktor der Elektrochemie, hat bis heute eine hohe Meinung von Elektroautos. ,,1970 haben wir angefangen, mit gerade einmal zehn Mann. Aber 1972 fuhr bereits der erste Volkswagen Transporter mit Elektroantrieb!“ Anerkenndes Nicken von Willi Josefowitz, damals einer von Kalberlahs engen Mitarbeiter. ,,Die Batterien passten perfekt unter die Ladepritsche und konnten mithilfe eines Gabelstapler wie eine Schublade herausgenommen werden“, erinnert er sich. ,,Zwischen 1973 und 1975 testeten wir bereits 70 Elektro-Transporter, gemeinsam mit dem Energieversorger RWE.“ Gebaut wurden diese 70 Fahrzeuge im Nutzfahrzeugwerk Hannover. Ein prestigeträchtiges Zwischenspiel war ein knallgelber T2 Bulli mit gegenüber angeordneten hinteren Sitzreihen und Elektro-Hybrid-Antrieb als City-Taxi für das Museum of Modern Art (MoMA) in New York. ,,Es war der erste Volkswagen mit Hybridantrieb!“, betont Kalberlah.

Das aufsehenerregende ,,Yellow Cab“ schaffte es danach mit Dr. Kalberlah vor die Kameras der damals beliebten Abendsendung ,,Die aktuelle Schaubude“ mit Kultmoderator Carlo Tiedemann. Danach wurde dieser so besondere Bulli im niedersächsischen Bad Harzburg eingsetzt – als umweltfreundliche ,,Kur-Taxe“.

,,1977 gab es dann den Paukenschlag: Der Volkswagen Elektro-Transporter stand auf der IAA – als offiziell bestellbares Serienfahrzeug!“ Kalberlahs Augen glänzen bei der Vorstellung noch heute. ,,Der Volkswagen Elektro-Transporter: Null Liter auf 100Kilometer‘, lautete der nach der Ölkrise überaus einprägsame Slogan“, erinnert sich Willi Josefowitz.

Einer schffte es ins Museum Of Modern Art

,,Dennoch kauften weniger Kunden als erwartet den leisen, sauberen T2. Es wurden rund 20 Fahrzeuge.“ Ein Jahr zuvor, 1976, hatte Volkswagen mit dem Elektro-Golf auch auf dem Pkw-Sektor seine Kompetenz und die Machbarkeit des Elektroantriebs bewiesen. ,,Der Elektro-Golf blieb zunächst ein Unikat, erst 1981 gingen mit dem Golf 1 CitySTROMer zwischen 20 und 25 elektrisch angetriebene Golf zu Testzwecken an RWE“, so Josefowitz. Auch der CitySTROMer von 1985 auf Golf-2-Basis, den es 70-mal gab, diente ausschliesslich enem Feldversuch. Erster Serien-Elektro-Pkw wurde von 1992 bis 1996 der Golf 3 CitySTROMer mit Dreh- statt Gleichstrom-Motor. 120 Exemplare wurden verkauft. 1983 gewann der Hybridantrieb an Fahrt. Zuerst in Gestalt eines marsroten Golf 1 mit Zwei-Wellen-Hybridantrieb.

,,Wir hatten den Hybrid immer für die Langstrecke favorisiert. Thema Reichweite. Und den rein elektrisch betriebenen Wagen für Stadt und Umland“, sagt Kalberlah.

1987 gelang mit dem Ein-Wellen-Elektro-Hybrid-Golf 2 die Technische Vereinfachung. 1991 dann startete der Flottenversuch mit 20 Golf mit Ein-Wellen Hybrid in Zürich. Und im Herbst desselben Jahres stand der Kleinstwagen namens ,,Chico“ auf der IAA in Frankfurt. Sein Zweizylinder-Reihen-Ottomotor und ein zusätzlicher Elektromotor ergeben Sparsamkeit, Zuverlässigkeit und schon damals absoluten Fahrspass. Es blieb, allerdings knapp, bei der Studie. Für Dr. Kalberlah und Willi Josewitz ist es das Schönste: die Gewissheit, den richtigen Weg geebnet zu haben. Grund genug, zwei der relevanten Elektro-Pioniere von Volkswagen an dieser Stelle Rampenlicht zu stellen. Ins elektrische natürlich.

Quelle: arrive

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