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London-Taxi Recharged

Ein TX für alle Fälle

Very british: die Marke LEVC.

Den meisten ist sie besser bekannt unter der alten Bezeichnung London-Taxi. Und, jawoll, auch das berühmteste Taxi-Modell der Welt fährt nun mit E-Antrieb, und zwar einem Range Extender und Volvo-Technik.

Von sich reden macht die Baureihe TX (steht für Taxi) aber aus einem ganz anderen Grund: Egal ob jung oder alt, Familie oder Dienstreisender: Die geräumige Elektro-Droschke bietet für jeden Anlass das passende Refugium. Wer wollte nicht schon mal in einem weltberühmten ,,Black Cabs“ sitzen und sich durch die Stadt kutschieren lassen? Das Beste: Seit Mitte 2018 ist dieses Fahrvergnügen nicht mehr nur in der Hauptastadt Britanniens möglich, sondern schon bald auch in anderen Metropolen. Mit einem elektrifizierten London-Taxi durch Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf – längst gang und gäbe. Ebenso schon in Wien, Madrid und Warschau.

Aber nicht jede Tour mündet in einer porfanen Taxi-Fahrt, sondern der Anlass kann auch mal ein ganz besonderer sein. Für solch eine aussergewöhnlicher Begebenheit hat beispielsweise während des letzten Lockdowns im Frühjahr dieses Jahres die Düsseldorfer Initiative ,,Karl’s Food and Furious“ gesorgt. Motto: ,,Drei Restaurants, drei Köche und drei Gänge“. Statt ,,to go“ tischten die Lokale Karl’s, Rubens und Zweierlei ihren Gästen in einem London-Taxi auf. Mobilitätspartrner des aussergewöhnlichen Taxi-Dinners war der Taxiruf Düsseldorf. ,,Einsteigen und geniessen“, lautet die Devise. ,,Der TX eignet sich dafür ideal. Er ist geräumig, hat eine allen Hygienbestimmungen standhaltende Trennscheibe, einen Coronafilter und einen grosses Panoramadach“, schwärmt Taxi-Boss Erol Normann. Den Gästen hat’s ebenfalls gut gefallen und war eine willkommene Abwechslung im tristen Shutdown-Alltag. 75 Euro kostete das mobile Drei-Gänge-Menü pro Kopf samt Getränken und Fahrpreis. Sehr praktisch dabei: Während der Gourmet-Tour konnten die Gäste an markanten Punkten anhalten und den Ausblick auf Rhein und Sehenswürdigkeiten geniessen.

Drei-Gänge-Menü auf den Rücksitzen

Weiter im Süden der Republik hat die TX-Gemeinde statt Kulinarik mehr Kultur im Sinn. Dabei will das Projekt ,,Kultur Zeit los“, eine soziale Innovation aaf die Strasse bringen. Ziel: Ein barrierfreier, ressourcensparender und klimafreundlicher Fahrservice, der ältere Menschen gemeinschaftlich zu kulturellen Veranstaltungen chauffiert. Gründerin Judtih Metz: ,,Wir zeigen damit, was Shared Mobility heisst: Fahrt teilen, Kosten teilen, Freude teilen.“ Die Initiative arbeitet seit Sommer an der Verwirklichung, umgesetzt werden soll es perspektivisch in allen grossen deutschen Städten. ,,Unser elektrisches TX-Shuttle ist wie geschaffen für eine kulturelle Ausfahrt“, versichert Martin Rada. Und der Managing Director von LEVC-Europa weiter: ,,Die serienmässig eingebaute Rampe, die Schwenktüren und starke Innenbeleuchtung machen den ‚Kultur Zeit los!‘-Trip sicher und bequem. Mit ca. 500 Kilometer Reichweite kann man zudem die Gäste ohne Reichweitenangst wieder sicher vor der Haustür absetzen.“

Aus Liebe zum TX: Das halbe Leben im Auto

Sogenannte Inklusionsfahrten mit einem TX bietet in München das Taxicenter Ostbahnhof an. Einer der Fahrer ist Ralf Büscher. Der gebürtige Rostocker steuert seinen ,,Mr. Big“ seit März 2020. ,,Einer von der allersten Sorte mit Seriennummer unter 6000 und so ziemlich allen Extras, die man bestellen kann.“ Und nicht ohne Stolz stellt er fest: ,,Der TX ist kein Sportwagen, sondern eher wie eine Kutsche oder ein kleiner Bus.“ Inzwischen fährt er das dritte TX-Modell. Hörte Nummer 2 noch auf den Kosennamen ,,Mr. Slow“, heisst das aktuelle Gefährt mittlerweile ,,Mr. Precious“. Büscher: ,,Verbringe mein halbes Leben in dem Auto, warum soll ich dazu keine enge Bildung aufbauen?“

Ähnlich grossen Gefallen am TX findet der Berliner Taxiunternehmer Serkan Demir, der sich während dees Frühjahrs-Lockdowns mit Krankenfahrten einen Namen gemacht hat. ,,Inzwischen fahre ich Gott und die Welt“, freut sich der umtriebige TX-Chaffeur. Auch sein Credo ist absolut zeitgemäss und kommt in der Hauptstadt an: ,,Ein Taxi für alle“.

Als Shuttle rund um die Uhr bestellbar

Die viefältigen Einsatzmöglichkeiten beschränken sich aber nicht auf Gourmet-Tour, Ü65-Kulturtrip oder Inklusionsfahrt alein. Im hohen Norden sorgt das Stromer-Taxi für die sichere letzte Meile. Seit mehr als drei Jahren fahren 17 Einheiten im sogenannten Ride-Sharing für die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH). Das Transportunternehmen und Partner des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) befördern auf 154 Linien jährlich mehr als 100 Millionen Fahrgäste in der Meropolregion Hamburg. Wer sein Auto stehen lassen möchte oder den letzten Bus verpasst, kann den Mitfahrdienst ,,loki“ buchen und wird kostenfrei bis zur nächsten Haltestelle oder eben nach Hause transportiert. Der TX-Shuttle für den Hamburger Westen ist rund um die Uhr per App bestellbar. Immerhin schon 215.000 Menschen haben seit dem Start diesen Fahrdienst genutzt.

Zum ,,Medienstar“ hat es der TX wiederum in den Niederlanden gebracht. In der Polit-Sendung ,,de Hofkar“ kam er als rollendes Studio zum Einsatz. Der Grund: Während der Pandemie wurden Politiker bevorzugt im Fahrzeug interviewt, weil im TX dank der seriemässigen Trennwand (hieb- und stichfest, 6 mm Polycarbonat) Fahrer und Fahrgast kimplett voneinander abgeschirmt und virensicher über das Laursprechersystem kommunizieren können. Das gilt natürlich auch für die Post-Corona-Zeit und ist zudem für immer mehr Taxifahrer ein wichtiger Sicherheitsaspekt und Schutz vor schlechtgelaunten Fahrgästen. Gleich sechs Einheiten von British Airways surren die VIPs von und zum Fluggerät, in die nächste Edellounge oder eben ins Anwesen. Wieingangs geschrieben – alles very british.

Technische Daten LEVC TX

Elektromotor

110 kW / 150 PS

Range Extende

81 kW / 91 PS

Höchstgschwindigkeit

128 km/h (abgeriegelt)

Max. Drehmoment

160 Nm

Batteriekapazität

31 kWh (Lithium-Ionen)

Gesamtreichweite

510 km

CO2-Emissionen (WLTP)

19 g/km

Batteriekapazität

83,7 kWh Netto

Länge x Breite x Höhe

ca 4,86 m x 2,04 m x 1,88 m

Preis

ab 74.726 Euro

Quelle: arrive

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