Autogasfahrer.ch

Autogas in der Schweiz

Mut zur Lücke

Weniger ist mehr – das gilt auch für das Gewicht von E-Fahrzeugen, denn jedes Gramm kostet Bekanntlich Reichweite. Auch bei Zweiräden. Diese sieben Stromer lösen das Problem auf teils radikale Weise. Devise: Weglassen geht immer. Hauptsache, der Fahrspass stimmt. Und die Optik.

Stefan Yettborn, CEO und Gründer des schwedischen Elektrostrommotorrad-Hersteller CAKE, ist überzeugt: ,,Konsequenter Leichtbau und die Kunst des Weglassens – das ist der Weg in die elektrische Zukunft, anstatt einfach den Antriebstrang von Verbrennung auf Elektro umzustellen, wodurch die Motorräder am Ende schwerer sind als ihre Vorgängermodelle.“ Ein klarer Seitenhieb auf Wettbewerber, die elektrische Motorräder immer noch denken, aussehen lassen und bauen wie klassische Motorröder – mit sehr viel technischen ud optischem Ballast.

Ganz anders die Puristen aus Schweden: Radikal reduzierte Leichtbau-E-Midelle wie CAKE Kalk und Makka habem bereits gezeigt, dass an modernen Elektro-Leichtkrafträdern beziehungsweise E-Mopeds sehr viel weniger dran sein muss, als man es von Verbrenner-Bikes kennt. Die neue Bukk treibt es jetzt auf die Spitze: Schlappe 85 Kilo bringt der schmale Leichtbau-Vollcrosser auf die Waage. Damit sei er um 25 Prozent leichter als vergleichbare konvetionelle Motocross-Modelle, aber deutlich belastbarer. Rahmen, Geometrie und Aufhängung hat CAKE nach eigenen Angaben von Grund auf neu entwickelt: „Die Komponenten werden mit neuartigen Werkzeugen aus den lieichtesten und sorgfältigsten Legierungen hergestellt“, erklärt Yettborn.

Vier Fahrmodisollenfür optimale Traktion sorgen, drei Bremsmodi mit und ohne Rekuperation für Effizienz. Der neu entwickelte Antriebsstrang befördert CAKE in die A2-Klasse, bislang war bei 11 kW Schluss. Der neue A2-Antrieb soll mit 72-Volt-Batterie und 16-kW-Motor 70 Nm Drehmoment haben und am Hinterrad kurzzeitig ein aberwitziges Dremoment von 120 Nm abliefern. Die Erstauflage von 50 Stück ist bereits ausverkauft. Startpreis ab 14.970 Euro.

Starke Neuheiten aus den USA

Auf eine vergleichbare Nachfrage setzt auch Sndors aus Malibu, Kalifornien, bei seinem MeatCycle. Der US-Aluflitzer für zwei kommt mit reichlich Power (max. 14,5 kW) und mächtigem Drehmoment (176 Nm) am Hinterrad. Der 4-kWh-Akku soll in 3:45 Stunden voll geladen sein, 80 Prozent dauern nur halb so lang. Magische Zahl: 130. Die steht für Höchstgeschwindigkeit in Stundenkilometern und die Reich weite in Kilometern. Ab 6000 Euro plus Fracht macht sich der stylische US-Stromer auf den Weg über den grossen Teich. In den Vereinigten Staaten laufen die ersten Auslieferungen. Wer jetzt über die Website sondors.com ordert, soll im Sommer 2023 sein MetaCycle vpr die Tür geliefert bekommen.

,,Was zum Spass haben“

Bereits im Frühjahr dürfen die ersten Kunden auf ihr ,,Metorbike“ steigen. Das gleichnamige Hamburger Start-up hat seine Wurzeln in Meddewade, Schleswig-Holstein. Marvin Rau und Michael Szpitalny, beide 28 Jahrejung, wuchsen dort gemeinsam auf und hatten Bock auf Bikes im Café-Racer-Stil. So kamen sie zum Schrauben. ,,Wir haben das Motorrad eigentlich für uns gebaut. Aber dann waren wir so begeistert davon, dass wir beschlossen haben: Wir bauen eine Kleinserie.“ 50 Stück fürs Erste. Alle in Handarbeit. In Opas alter Holzwerkstatt.

Das Ergebnis ist ein 45 km/h schnelles Elektro-Moped, das die Welt vermutlich so noch nicht gesehen hat. Die Rahmen der Motorbikes stammen von alten Puch Maxi AX 40, der selbst enwickelte E-Motor (Peakleistung 7 kW, Nennleistung 2 kW) basiert auf Bosch-Komponenten, Energie liefern ausrangierte Akkuzellen (1,63 kWh) von Volkswagen.

Optisch erinnern die kleinen Café Racer an die selige Peugeot TSA, ein Mofa der 1980er Jahre. Auch dort klaffte ein grosses Loch zwischen Tank – hier Heimat des Akkublocks – und Motörchen. Die verwendeten Anbauteile dürften Customizer jauchzen lassen: Die schmale Holzsitzbank mit knackigem Heckbürzel und Lederbezug, gefräste Gabelbrücke mit Nummerierung, Lenkelstummel, gravierte Ledergriffe, leuchtendes Logo am Pseudo-Tank, klitzekleine LED-Blinker. Alles vom Allerfeinsten. Und in Summe federleicht (75 kg).

Einzigartig ist das Soundmodul mit Endstufe, das unterm E-Motor hängt wie ein kurzer Auspuff. ,,Unser eigenes System“, sagt Marvin stolz. Über den runden Mini-Touchscreen in der Cockbit-Gabelbrücke lassen sich syntetische Motorgeräusche aktivieren. Sphärische Elektroklänge, Zweizyilinder, Mustang-V8 – alles machbar, sogar typische Fehlzündungs-Sprotzen grosser Motoren beim ruckartigen gaswegnehmen. ,,Das Kunden-Feedback darauf ist gossartig“, sagt Marvin. Ein Austellungsmerkmal mit hohem Aufmerksamkeitspotenzial – im positiven Sinne. Startpreis des Spassbikes: 7749 Euro.

Nie mehr Angst vor Starenkästen

Ein echter Hingucker ist auch das Eysing PF40 designed by Pininfarina. Die italienischen Meister der Formgebung haben auf Basis des urigen E-Moped Eysing Pioneer eine Ikone der urbanen Mobilität geschhaffen. 100 Porzent elektrisch, vollständig in Handarbeit gefertigt, wahlweise 25 km/h oder 45 km/h schnell. Die pure Entschleunigung, garniert mit dem Gefühl, in der City nie wieder Angst vor Radarkontrollen in 50er-Zonen haben zu müssen.

Still und und Machart von Pioneer und PF40 erinnern an Motorräder der 1930er Jahre. Die luftige Bauart beschert dem niederländischen Stromer gerade einmal 60 kg Gewicht. Angetrieben wird der Einsitzer von einem 2-kW Radnabenmotor. Die Ladezeit beträgt laut Hersteller acht Stunden beziehungsweise vier Stunden mit Schnellgerät. Der Preis ist leider happig: 13.780 Euro plus Steuern. Esyings Basismodell kostet knapp die Hälfte. Für beide Preise gilt: Peanuts im Vergleich zum Novus One.

Voll-Carbon-Stromer aus Braunschweig

35.581 bis 46.291 Euro soll der neue Voll-Carbon-Stromer aus Braunschweig kosten, je nach Leistung. ,,Wir sind nicht daran interessiert, Motorräder zu bauen. Wir machen Träume wahr!“, lautet die selbstbewusste Message des Start-ups. Firmengründer und Geschäftsführer René Renger: ,,Novus positioniert sich klar als Premium Lifestyle Mobilitätsmarke. Unser Fokus liegt auf den Bereichen Desgin, Leichtbau, Exklusvität und Performancce“. Monocoque, Monogabel, Felgen – alle Komponenten fertigt die Manifaktur aus Corbon. Das Smartphone dient als ,,Digital Key“ und Cockpit.

Im Sommer 2023 soll die Produktion starten. Drei Leistungs- und Geschwindigkeitsstufen sind geplant: 7 kW Peakleistung und 45 km/h Spitze, 17 kW und 115 km/h, 25 kW und 130 km/h Vmax. ,,Die Automobilindustrie befindet sich aktuell in einem nicht mehr aufzuhaltenden Wandel zu stärker nachhaltigen Fahrzeugen“, sagt Renger. ,,Wir glauben, dass es neue begehrenswerte Produkte für diesen Wandel braucht – und dass wir mit unseren Produkten diesen notwendigen Wandel in der Motorradwelt vorantreiben können. Das ist unser Ziel.“ Möge es gelingen.

Technische Daten

Sonders Meta Cycle

Leistung: 14,5 kW

Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h

Akkukapazität: 4 kWh

Reichweite: 130 km

Gewicht: 91 kg

Produktionsland: USA

Füherscheinklasse: A2

Preis : Ab 6000 Euro Plus Fracht.

Metrobike

Leistung: 7 kW

Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h

Akkukapazität: 1,63 kWh

Beste Ladezeit: 60 Minuten / 4 Stunden

Reichweite: 60 km

Gewicht: 75 kg

Produktionsland: Deutschland

Füherscheinklasse: AM

Preis: Ab 7749 Euro

Cake Bukk

Leistung: 16 kW

Höchstgeschwindigkeit: >100 kmh

Akkukapazität: 2,9 kWh

Beste Ladezeit: 1,5h (80%) 2,5 h

Reichweite: 3h offroad

Gewicht: 85

Produktionsland: Schweden

Führerscheinklasse: A2

Preis ab: 14.970 Euro

Eysing PF40

Leistung: 2 kW

Höchstgeschwindigkeit: 25 / 45 km

Akkukapazität: 1,72 kWh

Beste Ladezeit: 4h

Reichweite: 100 km

Gwicht: 60 kg

Produktionsland: Niederlande

Führerscheinklasse: AM, A1

Preis: Ab 13.780 Euro

Novus One

Leistung: (Peak)=: 7 / 17 / 25 kW

Höchstgeschwindigkeit: 45 / 115 / 130 km/h

Akkukapazität: 5,4 kWh

Beste Laddezeit: 1,5h (80 %)

Reichweite: 150 – 130 km

Gewicht: 103 kg

Produktionsland: Deutschland

Füherscheinklasse: A1, A2

Preis: Ab 35.581 Euro

Quelle: arrive

Das Automagazin für die Mobilität der Zukunft

Weiter im Winter

Fast alle Eigner:innen eines E-Autos kennen die Stammtisch-Expertenwitze über Winterfahrten, in denen man angeblich auf Heizung, Scheibenwischer und Radio verzchten muss, um überhaupt heimzukommen. Märchen alter Zeiten – bei modernen Elektrofahrzeugen sind Akku, Motor und Heizung so aufeinander abgestimmt, dass sie als Einheit funktionieren und Reichweite bringen. Hier sind zehn Tipps, die Ihnen auch den letzten Schrecken vor dem Wintereinsatz nehmen.

Tipp 1: Ladeplanung

Natürlich dauert beim kalten Akku das Laden länger – das an der eignenen Wallbox oder an der AC-Ladesäule einzukalkuieren und einfach etwas früher einzustöpseln, geht jedem E-Auto-Fahrer schnell in Fleisch und Blut über. Schusseligen hilft die Fahrzeug-App auf die Sprünge.

2: App Nutzen – Vorwärmen

Besagte App bietet heute allen E-Fahrzeugen die Möglichkeit, die Heizung auf den Punkt ein paar Minuten vor der Fahrt anzuwerfen, oft dann, wenn der Stöpsel noch steckt: Das bedeutet einen mollig warmen Innenraum und einen gewärmten Akku, der auchnoch geschont wird.

3: Einsatz der Heizung

Warmer Akku lädt deutlich schneller. Wer am High-Power-Charger an der Autobahn vorfährt, hat in der Regel ohnehin schon den zu Hause langsam geladenen Steckdosen- oder Wallbox-Strom verfahren und damit Innenraum und Akku ordentlih vorgeheizt. Wenn man sich auskennt und die Verkehrsverhältnisse es zulassen, kann man einige Kilometer vorm HPC noch mal so richtig Gas geben.

4: Sitzheizung

Wenn es nicht gerade zweistellige Minusgrade kalt ist, empfinden viele E-Auto-Erfahrene den Einsatz einer Sitzheizung, vielleicht sogar in Verbindung mit einer Lenkradheizung, zeitweilig als wesentlich angenehmer, als den Wagen während der Fahrt andauernd komplett hochzuheizen. Wer geschickt zwischen Heizung und Sitzheizung switcht, fühlt sich wohler und lernt schnell, deutlich Akkuleistung einzusparen.

5: Wärmepumpe

Wärmepumpen verdichten flüssiges Kältemittel unter hohen Druck und nutzen die dabei enstehende Wärme, um Kaltluft zu erhitzen. Mit einer Wärmepumpe kann nicht nur Energie gespart, sondern auch zur Schonung des Akkus beigetragen werden. In unseren kühlen Breiten ist sie sehr zu empfehlen, bei einigen Marken ist sie allerdings aufpreispflichtig.

6: Schneller Fahren – weniger Heizen

Was absurd klingt, kann funktionieren: Wer bei Eiskälte mit Heizung auf Vollanschlag und Tempo 75 auf eine Landstrasse entlangschleicht, um Strom zu sparen, sollte etwas mehr Gas geben und Tipp vier befolgen. Recherchen von ADAC und anderen ergaben, dass das signifikante Mehrkilometer ergeben kann. Üben, üben, üben – das macht übriegens Spass!

7: Rekuperati

Das darf eigentlich kein Tipp mehr sein, so bekannt ist es. Wer Bergfahrten und Bremsvorgang nutzt, Energie in den Akku zurückzuführen, je nach den Möglichkeiten seines Autos, erhält besonders in der Stadt und in hügeligem Terrain jede Menge ,,Freikilometer“. Die zähen Winter, wo hektisches Anfahren und hohe Geschwindigkeit ohnehin gefährlich sind.

8: Garagenparken

Hätten Sie’s gewusst? In einer Garage, egal ob im Einzelhaus, der Mehrfamilien-Unterkunft oder der Supermarkt-Tiefgarage, ist es nicht nur bis zu fünf Grad wärmer als draussen, dieser Unterschied bringt beim Aufladen einen nicht zu vernachlässigenden Zeitvorteil und zusätzliches Kiometerpotenzial.

9: Akku-Lebensdauer

Kälte wirkt sich generell schädlich für alle Akkus aus. Gedanken zu machen brauchen Sie sich dennoch nicht, denn alle Hersteller nutzen heute Temeratursensoren und intelligente Software, die die Ladeleistung (herunter-)regelt und die Batterie schonend lädt. Zudem sind moderne Akkus neben er Kühlung gegen Überhitzumg natürlich auch gegen Kälte isoliert.

10: Zusätzliche Ethanol-Standheizung

Das ist jetzt ein Tipp für jene, die im hohen Norden keine Garage haben und totzdem elektrisch fahren. Ein stromfressender Heizofen im Auto wäre Quatsch, eine zusätzliche Standheizung, die mit Bio-Ethanol weitestgehend CO2-neutral auskommt, unter Umständen die Ultima Ratio für fröstelende E-Auto-Profis, die nicht den allerdicksten Akku haben….

Quelle: arrive

Das Automagazin für die Mbilität der Zukunft

Fahfreude und Qualität

Das neue HNF-Nicollai ist ein amtliches E-Bike – es gibt für jden denkbaren Anspruch eine Version. Grosser Spass, Sicherheit und Reichweite ohne Ende bieten sie alle.

HNF ist unter E-Bike-Kennern seit 2015 eine feste Grösse: Sehr hochwertige Fahrräder mit richtungsweisenden Antriebskonzept und hohem Designanspruch im Premiumsegment darunter das legendäre XF1, das in Kooperation mit BMW entstand, finden ihren Weg zu Kunden, die sich vom Mainstream abheben möchten.

Zur diesjährigen Eurobike, der grössten Fahrradmesse Europas, brachte HNF nun das extrem verwindungssteife XD4 heraus, eine Weiterentwicklung des Bestellers XD3, das weiterhin im Programm bleibt.

Schon im ersten Test bewies der erste Prototyp des XD4, mit welcher Grandezza man heute auch sehr lange Strecken auf dem E-Bike zurücklegen kann: Souverän in wirklich jeder Beziehung ging es auf den unterschiedlichsten Strassenbelägen von Hamburg nach Berlin – der 750-Wattstunden-Akku von Bosch ist das Nonplusultra der Szene, man kann ihn praktisch nicht an einem Tag leer fahren.

Die meisten werden ihr XD4 nicht einmal für die Langstrecke nutzen, sondern zum täglichen Pendeln im Stadt- beziehungsweise Vorstadtgebiet. Für diesen Einzatszweck gibt es einfach nichts Besseres und Sichereres, denn die relativ breiten Reifen, die massiven Schutzbleche, die extrem griffigen Schebenbremsen, die sehr starke Lichtanlsage mit coolem Bremslicht sind über jeden Zweifel erhaben, der Bosch-CX-Performance-Motor der aktuellen Generation ohnehin. Über Stock und Stein gehen alle Versionen gleich gut, das XD4 ist ein Geländrad, das sich aber auch auf den Strassen der Welt wohlfült. Gut dosierbare und auf Wunsch zu blockierende Federgabel macht das Leben bequemer, sie ist, wie alle Teile der Räder von HNF, aus dem ,,obersten Regal“ – hier werden ausschliesslich Top-Kompnenen verbaut. Wer eher auf das reine Mountainbike-Feeling steht – bitte sehr: Die Eco-Naked-Version mit fein abgestimmten Sunrace-Kettenschaltung wiegt einiges weniger als das Topmodell mit dem einzigartigen 14-Gang-Getriebe von Rohloff, das sich elektronisch butterweich schalten lässt. Die Modelle ohne Kettenschaltung verfügen darüber hinaus über den wartungsfreien Antriebsstrang der Firma Gates, das ist ein Kasrbonriemen, an dem man sich niemals wieder ölige bHände holen kann.

Alle Modelle werden gesetzeskonform bis 25 km/h bei einem Drehmoment von bis zu 85 Newtonmetern unterstützt, das reicht im MTB- oder Turbomodus auch für die steilsten Anstiege. Wem das zu langsam ist, der kann auf die 65-km/h-Version umsteigen, brauchtdafür ein Nummerschild und eine Fahrerlaubnis mindestens der Klasse AM und wird eher auf der Strtasse im Verkehr mitschwimmen als auf Radwegen. Wenn der bequeme Einstieg ins XD4 noch nicht bequem genug ist, der hat übriegens die Option auf das UD4, ein nahezu baugleiches Modell mit tiefen Einstieg.

Das neue XD4 mag kein Schäppchen sein, angasichts der gern gezahlten Preise höchstwertiger Montaibike-Rahmen aus der namensgebenden Rahmenschmiede um Bike-Legende Kalle Nicolai allerdings ist es sogar preiswert: Gut 4000 Euro für ein sensationell gutes E-Bikes, das top ausgestattet auch mal über 7000 Euro kosten kann, sind dann nicht viel Geld, wenn man weiss, dass man neben einem Fahrrad auch einen Wertgegenstand erworben hat, der problemlos 20 000 Kilometer lang Fahrradfreute machen kann und dann noch längst nicht zum alten zum alten Eisen gehört. Wer eines erwerben kann, gibt es in der Regel nicht mehr her, was man auch an Angebot und Preisgestaltung auf den Gebrauchtmarkt sieht. Der Kommentar eines US-Touristen auf der arrive-Tour in Potsdam angsichts des raching-grünen Topmodells: ,,She’s a bauty.“

Technische Daten HNF Nicolai XD4

Rahmengrösse

M (bis 175 cm) L (bis 185 cm) XL (ab185 cm)

Felgen

27,5 Zoll

Motor

Bosch Perforance Line CX

Akku

750 Wh (Eco 625 Wh)

Gewicht

22 bis 30 kg

Zulassung Gesamtgewicht

125 bis 150 kg

Farben

Jede Modellversion gibt es in ein bis zwei Signature-Farben

Akkukapazität

75 kWh

Maximale Ladeleistung

11 kW, 100 kW DC

Webseite

hnf-nicolai.com

Quelle: arrive

Das Automagazin für die Mobilität der Zukunfz

Grosser Fahrspass und Emotionen

Fünf Jahre dauerte es, bis der vllelektrische neue Kleinbus von Volkswagen unverhüllt und fahrbereit für jedermann erreichbar war. Die erste grosse Fahrt von Dänemark nach Schweden zeigte: Das Warten hat sich gelohnt, die Erwartungen werden erfüllt.

Als arrive im Oktober 2017 erstmals auf den Markt kam, um das elektro-automobile Zeitalter puplizistisch zu begleiten, zierte das erste fertige Showcar des ID Buzz (ja, er hiess damals schon so), unser Cover.. Damals schrieben wir vom ,,Autobaukasten“, aus dem vorher sicher noch andere ID-Modelle hervorgehen würden. Genau so ist es gekommen: Inzwischen gibt es aus dem bekannten Volkswagen-Modular-System MEB von ID.3 bis ID.5 eine Palette guter Autos die auf ein breites Publikum abzielt – Zeit, aus eben diesem Baukasten jatzt auch eine Legende wiederauferstehen lassen.

So war es ein besonderer Moment für mich, als diese mit vielen Vorschusslorberen bedachte Ekone, die siich in der finalen Form zuvor nur mit verhülltem Cockpit ein paar Kilometer bewgen durfte, jetzt endlich bei strahlendem Sonnnenschein für einen grösseren Trip übernehmen durfte. Vom Event-Zentrum in Kopenhagen ging es direkt auf die Autobahn, durch den Tunnel und über die Öresundbrücke ins benachbarte Malmö nach Schweden – Emotionen pur.

Erinnerungen an Urlaubsfahrten in der Kindheit kammen auf, an bequeme und unbequeme Fortbewegungsmittel, an Wassergräben rund um Zelte, Mücken an schwedischen Seen und so weiter.

Und dieser Eindruck, bekanntlich der wichigste in der Vewrbindung zwischen und (manchmal) Autos, war durch und durch positiv. Der ID Buzz hält, was er verspricht. Er ist nicht ,,irgendein neues elektrisches Auto“, sondern ein ganz besonderes Gefährt, das schon auf den ersten Metern Symbathien verströmt und dank seiner hohen Sitzposition, den sehr bequemen Sitzen, den pastelligen Farben, dem iPad ähnlichen Bildschirm und den fass- und verstell¨baren Instrumenten eine Helligkeit verströmt, die man von Pks kaum kennt.,

,Ist ja auch ein Nutzfahrzeug“, meinte mein Kollege, und ja, finde die ebenfalls tiefdunkelblau-weisse Cargo-Versin, die auch am Start war, sehr schik, kann ihn mir vor allem alas Fsamily-Car für entspannte Urlaubsfahrten, Privat-Shuttle ins Ferienhaus für eine Tour unter Freunden oder auch zum Pendeln (wenn man Kollegen mitnimmt) vorstellen.

Der ID Buzz ist ein Gute-Laune-Fahrzeug, nicht billig, aber angsichts der gebotenen Qualität und Ausstattung preiswert, und es ist ein Wunder, das man trotz der massiv angelaufenen Produktion mindestens ein paar Monate warten muss, bis man nach der Bestellung einen bekommt.

An dieser Stelle listen viele Pressekollegen die Features eines solchen Fahrzeug auf, und es kommt zu einem Rodeo rund um Reichweiten und Radstände, die sin bei diesem speziellenAuto Auto allesamt eben selbstverständlich. Rekorde sind hier unwichtig. Wer heutzutage mit einem 77-kWh-Akku und über 200 PS durch die Gegend fährt, braucht einfach eine Schnelladeeinrichtung, die schon mal bis 170 kW hoch geht, damit man nachladen kann, wenn die rund 420 Kilometer Reichweite bald erreicht sind. 30 Minuten von 5 auf 80 % sind dann locker drin, das ist sehr schnell. Bei gemächlichen elf kW an der heimischenoder Firmen-Wallbox schafft man das in wenigen Stunden, von leer auf 100 %, was wirklich selten vorkommt, dauert es 7.30 Stunden, also wniger als eine Übernachtung.

Elf Meter Wendekreis für so ein Auto sind übriegens toll, mancher normale Kombi braucht zwei Meter mehr. Auch der Luftwiderstand, Parameter für einen niedrigen Stromverbrauch, ist erstaunlich. Der Rollwwiderstand des ID. Buzz wurde ebenfalls auf Geräuscharmut und Verbrauch hin optimiert, die Vorderreifen sind stets schmaler als die Hintereifen, das sorgt für ein Plus an Agilität.

Das Fahren also macht so viel Spass, das man beinahe vergisst, wie es sich durch die diversen Fahrassistenten weiter erleichtern lässt. Auf Wunsch stehen Systeme wie der ,,Travel Assist“ mit Schwarmdatennutzung und assistiertem Spurwechsel zur Verfügung. Ebenfalls neu ist die Funktion ,,Park Assist Plus“ für das automatische Einparken in die heimische Garage, Carport oder auf den Firmenplatz – bis zu fünf komplizierten Einparksituationen merkt sich der Wagen. ;;Car2X“ (warnt im Nahumfeld vor Gefahren und der Notbremsassistent ,,Front Assist“ mit Fussgänger- und Radfahrerkennung sind sogar serienmässig an Bord.

Die verschleissfreien Trommelbremsen sind super, aber man braucht sie kaum: Über die Rekuperattionsintensität des Antriebes kann der ID. Buzz ohne Eingriff der Achsbremsen verzögert werden. Dabei wird die kinetische Energie in elektrische Energie umgewandelt und in der Battterie eingespeist. Im Automatikmodus ,,B“ (Brake) – der wie ,,D“ (Drive) ebenfalls über einen kleinen Schalter aktiviert wird – verzögert der ID. Buzz, sobald der Fahrer das Drive-Pedal lockert. Die Rekuperationswirkung ist nun so gross, dass die normalen Bremsen kaum noch zum Einsatz kommen. Auf Bergabpassagen ist das sinnvoll, da die Bremsen geschont und viel Energie zurück gewonnen wird.

Das schönste am ID. Buzz ist seine konische Zweifarbenlakierung – insgesamt elf Varianten sind möglich, eine individueller als die andere. Das es Platz ohne Ende gibt, auch für sportrliche Aktivitäten, der durch die 1000 Kilo Anhängelast noch erweitert werden kann, ist ebenso selbstverständlich wie die Tatsache, dass beide Versionen bereits als bilanziell CO2-neutral ausgeliefert werden. Das bedeutet, dass auch jene Emissionen von Volkswagen kompensiert werden, die bei der Produktion im deutschen Werk Hannover enstehen. Insgesamt werden bei Volkswagen immer mehr recycelte Materialien eingesetzt, mit dem Ziel, die CO-2-Footprins 2030 gegenüber 2018 um 40 % zu senken.

Technische Daten ID. Buzz

Antrieb

Vollelektrischer Heckantrieb

Maximale Leistung

150 kW/204 PS

Beschleunigung von 0-100

10,2 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit

145 km/h (abgeriegelt)

Reichweite (WLTP)

Bis 425 km

Akkukapazität

77 kWh

Beste Ladezeit 5-80 %

30 Minuten

Gewicht

2520 kg

Einstiegpreis

Ab ca. 65.000 Euro

Pro

Sehr ausgereiftes Fahrzeug

Nicht günstig, Preis aber angemessen

Contra

Lange Lieferzeit

Quelle: arrive

Das Automagazin für die Mobilität der Zukunft

Der Mustag der Neuzeit

Ford hat seinen inzwischen legendären Elektro- Wildfang verfeinert, verbessert und verteuert – arrive-Herausgeber Volker Andres fuhr die Extended-Range-Version und gab ihm dabei auch mal die Sporen.

Die Mustangs, jene in Nordamerika wild lebenden Pferde, sind die Nachkommen verschiedener europäischer Pferderassen. Ein Wikipedia beschreibt sie als genügsam, hartnäckig und von unbändigem Charakter – womit wir schnell beim gleichnamigen Autoklassiker und seinem elektrischem Epigonen Mach-E sind. Der E-Mustang ist kein Sportwgen, so wie der 1964 zum ersten Mal von Ford mit seinem wuchtigen V8-Benziner vorgestellt wurde und zur Trumpfkarte zahlloser Autoquartette wurde, sondern ein Crossover-SUV, und er er wird auch nicht mehr in den USA, sondern in Mexiko gefertigt.

Mit seinem 294 PS (216 kW) starken Antrieb auf der Hinterachse und der gewaltigen 88-kWh-Batterie ist er genau das: stark, unbändig (jedenfalls wenn man will) und dennoch gnügsam. Er hat reichlich Konkurrenz wie zum Beispiel Tesla Modell ID 4, oder den Hyundai loniq 5. Im Vergleich dazu ist er ausgwogenerals der Tesla, exotischer als der VW und nicht so extrovertiert wie der Hyundai. Unser Testwagen war mit der neuen Extended-Range-Batterie, dem Ford Intelligent Drive Assist System und vielen weiteren elektronischen Helferlein insgesamt sehr gut ausgestattet. Die Kunstledersitze geben guten Seitenhalt und sind auch auf der Langstrecke bequem – die manuelle Sitzverstellung ist dabei völlig ausreichend. Der grosse 15,5-Zoll-Touchscreen ist serienmässig, gut ablesbar und auch einfach zu bedienen. Am Lenkrad befinden sich auf der linken Seite die Bedienknöpfe für das Drive Asisst System, auf der rechten Seite die Funktionen des Audiosystems. Ein Knopftruck genügt, und das Drive Assist ist aktiviert und hält die Spur, erkennt die Verkehrschilder und regelt automatisch die Geschwindigkeit und den Abstand zum Vordermann. Der Mach-E arbeitet mit einem neuen SYNC-System, das dopppelt so schnell sein soll wie vorher und den Zugriff auf die Navigation oder der Konnektivität mit dem Smartphone regelt und zum Beispiel Apple CarPlay problemlos verbindet. Zudem ist es over-the-air updatefähig. Besonders praktisch ist auch die ,,Smartphone als Schlüssel“-Technologie, die Ford am Bord des Mustang Mach-E erstmals eingeführt hat.

Das Auto hat keine konventionellen Türgriffe, sondern kleine Knöpfe. Erkennt das Fahrzeug via Bluettooth, dass sich das entsprechend angemeldete Mobilgerät des Fahrers nähert, entriegelt es die Türen wie von Geisterhand. Zum Starten des Fahrzeugs ist es dann nicht nötig, das Smartphone oder einen Schlüssel in die Hand zu nehmen: per Geheimzahl über ein Tastenfeld auf Höhe der B-Säule lässt sich das übersichtliche Menü öffnen, mit einem seperaten Pin-Code ist der Wagen startklar. Klingr kompliziert, ist aber in der Praxis ganz einfach.

Unter der vorderen Haube ist ein kleiner Frontkofferraum mit 88 Litern, im Heck können 400 bis 1420 ( bei umgeklappten Rücksitzen) verstaut werden. Die Heckklappe ist dabei nicht elektrisch, es ist eben doch ein Auto für echte Männer! Wer noch mehr Gepäck hat, hängt es einfach hinten dran – die Anhängelast der neuen Version stieg auf 1000 Kilo, das reicht noch nicht für einen Pferdeanhänger plus Mustang, aber immerhin doch für leicht Wohnwagwn oder den Transport eines Elektro-Motorrades oder elektrischen Jetskis…

Insgesamt macht der Mach-E einen guten Eindruck in der Verarbeitung. Die Materialien sind gut aufeinander abgestimmt und können mit der Konkurrenz aus Korea oder Wolfsburg mithalten, nur das Model Y würde hier wohl etwas schlechter abschneiden. Mit meinen 189 Zentimetern Körpergrösse hat man sowohl vorne als auch im Fond ausreichend Platz.

Das vernetzte Navigationssystem des Ford Mustang Mach-E weist auf aktuelle Lademöglichkeiten entlang der Strecke hin und nimmt dadurch die Sorge vor einer leeren Batterie. HPC-Ladestationen werden seperat angezeigt und können per Navigation angefahren werden. Der Mach-E hat eine Ladeleistung von bis zu 150 Kilowatt und lädt damit in circa 35 Minuten von 10 auf 80 Prozent.

Die Extended-Range-Batterie mit 88 Kilowattstunden (Netto) bringt es bei unserem Durchschnittsverbrauch von circa 21 kW/100 km auf locker 450 Kilometer Reichweite. Dabei sind wir auch mal auf der Autobahn zügig über Tempo 150 gefahren und haben uns nicht ständig darum gekümmert, verbraucherarm zu fahren. Wer das macht, schafft mit diesem Auto am Ende auch die versprochenen 610 Kilometer Reichweite. Wer öfter 180 km/h fährt (danach wird abgeregelt), ist davon allerdings weit entfernt, wer den Sprint von null auf hundert km/hin acht Sekunden oft ausprobiert, sicher auch. Der Mustang bietet drei Fahrmodi: ,,Zahm“ für den Alltag. ,,Aktiv“ mit aktiver Rekuperation und ,,Tempramentvoll“ mit voller Leistung und angepassten Fahrgeräusch. Überwiegend sind wir selbstverständlich ,,zahm“ gefahren, ein Modus, der dem Wagen entspricht – wer häufig und gern wilde Kräfte entfesselt, wird vielleicht doch noch beim alten V8 fündig, dem wird der mögliche ,,One-Pedal-Drive“ des Mustang nicht so viiel geben.

Der Wagen hat ein adaptives ,,Magneridge-Fahrwerk“, wie es Ford nennt, mit aktiven Sensoren, das sich 1000-mal pro Sekunde an die Fahrbahn anpasst und so für perfektes Fahrverhalten sorgt. die Abstimmung des Fahrwerks ist uns positiv aufgefallen, egal ob auf der Autobahn oder welligen Landstrassen. Einzig bei tiefen Schlaglöchern neigte die Hinterachse zum Poltern. Die Klimaanlage funktioniert sehr gut – im Sommer allerdings ist uns aufgefallen, dass der Mustang beim Aussteigen nicht die Option ,,sofortige Standklimatisierung“ angeboten hat. Dies klappt nur mit der von Ford angebotenen Ford-App, nicht direkt im Wagen.

Fazit

Alles in allem ist der überarbeitete Mustang Mach-E mit Heckantrieb und grosser Batterie ein echtes Langstreckenauto, das tatsächlich auch Platz für Familie, Gepäck und Männerspielzeug bietet. Mit seinem efrischenden Desgin bringt er den Geist des klassischen Mustang in eine zamere Neuzeit – und das macht er richtig gut, auch wenn man dabei nicht so auf den Preis schauen darf.

Technische Daten Ford Mustang Mach-E Extended Range

Antrieb

Vollelektrisccher Heckantrieb

Maximale Leistung

216 kW

Höchstgeschwindigkeit

180 km/h

Batteriekapazität

88 kWh

Reichweite

Ca. 610 km

Leergewicht

2160 kg

Einstigspreis

Ab 56.500 Euro

Preis für Testfahrzeug

Ab 62.950 Euro

Pro

Grosse Batterie

Gute Reichweite

Gute Verarbeitung

Angenssener Verbrauch

Contra

Standklimatisierung nur über App möglich

Quelle: arrive

Das Automsagazin für die Mobilität der Zukunft

Der Lange Weg ist das Ziel

Der italienische Herstellen Energien schickt das erste elektrische Langstrecken-Motorrad an den Start. Die Experia soll bis zu 420 Kilometer weit kommen und schneller Laden als alle Wettbewerber. Erste Testfahrt.

Green Tourer. Diesen Gattungsbegrif erfand E-Mottorradhersteller Energica für sein erstes Langstrecken-Bike – die Experia. Optisch ein Adventure-Crossover, also eine Art SUV auf zwei Rädern, soll die Reisemaschine erstmals längere Motorradtouren ohne Verbrennungsmotor ermöglichen.

,,Wir haben Hightech-Elektromobilität mit der Reiselust des Motorradfahrers verbunden. Die Absicht war, das erste E-Motorrad speziell für Liebhaber von Langstreckenmotorrädern zu entwicklen“, sagt Giampiero Testonie, Chefentwickler (CTO) Energica Motor Company. Bis zu 420 Kilometer Reichweite in der Stadt versprechen die Italiener. Kobiniert sollen es 250 Kilometer sein – natürlich immer abhängig vom Fahrverhalten, Temperatur und Topografie. Laut WMTC (das Motorrad-Pendant des WLTP bei Autos) schafft die Experia offizell 222 km mit einer Stromladung.

Die erste Testfahrt in den Dolomiten lässt diese Angaben durchaus ralistisch erscheinen. Der neue Hochvoltspeicher hat eine Ladekpazität von 22,5 kWh – mehr bietet derzeit kein anderes E-Motorrad. Nach gut 60 beherzt zurückgelegten Kilometern bergauf und bergab war er noch zu75 Prozent geladen. Rechtstreichweiten laut fünf-Zoll-Display: 180,6 Kilometer.

Die neue Antriebseinheit von Energica ist höher und schmaler als bei den Schwestermodellen und ist zudem weiter hinten plaziert. Dadurch verliert die Experia die Kopflastigkeit ihrer drei Energica-Geschwister Eva Esseess9, -Eva Ribelle und Ego+. Alle drei sind noch mit dem kompakten Akku (maximal 21,5 kWh) unterwegs. Vom Gewicht her geben sich die Speicher nichts. Sie wiegen jeweils gut 100 Kilogramm.

60 kW Dauerleistung, 75 kW Maximalleistung, 115 Nm Drehmoment. Die Leistungsdaten fallen moderat aus im Vergleich mit bis zu 215 Nm und 240 km/h Spitze der übrigen Energicas. Die Experia wird bei 180 km/h abgeregelt. Reisen, nicht rasen heisst das Ziel. Und diese Disziplin beherrscht der Green Tourer ausgezeichnet. Erster Fahreindruck: Hier passt alles. Breiter Lenker, komfortable Sitzbank, angenehme Sitzhöhe (847 mm). Dank der Wespendaille, die Energica der Experia verpasst hat, erreichen beide Füsse vollflächig den Boden. Sehr beruhigend bei einem 260 Kilo schweren Bike.

Die Beschleunigung ist je nach Fahrmodus smotth bis explosiv. Vier vorkonfigurierte – Sport, Urban, Regen, Eco – und drei frei zusammenstellbare Medi bietet die Experia. Jeder eigens aufs jeweilige Profil abgestimmte Parameter für die Traktionskontrolle (sechsdtufig). Auf Stufe null rollt die Experia quasi ungebremst den Berg runter. Das macht sie übriegens auch, wennman sie in die falsche Richtung abbestellt. Eine Parkbremse gibt es nicht.

Zum komfortablen Rangieren hat die Experia einen Rückwärtsgang und eine Art Schleichfahrtmodus. Der soll verhindern, dass ungeübte Fahererinnen beim Wechsel vom Rückwärts- auf den Vorwärtsgang unvermittelt einen Satz nach vorn machen, weil sie zu ungestüm am Stromkabel ziehen. Hohe Sicherheit beim Bremsen grantiert das fein agierende ABS. Geladen werden kann erstmals bei Energica über alle drei gänigen Ladesteckersysteme inklusive CHAdeMO) für den asiatischen Markt (ab Ende 2022). Am DC-Schnellader (Level 3 Mode 4) zieht der Akku 6,7 km Reichweite pro Minute, macht rund 400 km City-Reichweite in einer Stunde. An der Haushaltschteckdse ( Level 2 Mode 2) sinkt das Ladetempo auf 63,5 km in einr Stunde. Zum Vergleich: Die von Harley-Davidson entwickelte LiveWire (15,5 kWh) lädt dort 21 km am Schnellader. Der Green Tourer ist also auch Speed Carge Tourer.

Technische Daten Energica Experia

Antrieb

Permanenterregte Synchronmaschine

Nenndauerleistung

60 kW (82 PS) bei 7000 U/min

Maximalleistung

75 kW (102 PS) bei 7500 U/min

Maximaler Drehmoment

115 Nm

Gewicht

260 kg fahrbereit

Höchstgeschwindigkeit

180 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100km/h

3, 5 Sekunden

Reichweite (WMTC)

222 km

Verbrauch

8,8 kWh bei 100 km

Akkukapazität

22,5 kWh (maximal 19,6)

Preis

ab 28 203 Euro

Preis Testfahrzeug

30 452 Euro inklusive Sonderausstattung (Launch-Edition: Tempomat, Gepäckset 112 L, Griffheizung 4 USB-Anschlüsse

Pro

Hohe Reichweite

Schnelles Laden

Moderne Elektronik

Contra

Kleines Händlernetz (Deutschland 14)

Optisch nah an Wettbewerbern

Quelle: arrive

Das Automagazin für die Mobilität der Zukunft

Im Osten gibt’s Neues

2009 stellte ein team aus Ostdeutschland das Konzeptfahrzeug für eine elektrische Neuauflage des Trabants vor. Bis jetzt ist daraus kein Serienfahrzeug geworden, elektrische Trabbis gibt es heute trotzdem. Einer davon ist Knallrot und fährt durch ein Land, dass Momentan häufig in den Medien ist, die Ukraine.

,,Wir wünschen uns die elektrische Auferstehung des Trabants“, das gaben die meisten der 12.000 IAA-Besucher und Besucherinnen 2007 bei einer Umfrage auf der Messe an. Der Spielwarnhersteller Herpa zeigte damals nur eine Miniaturversion dieser Idee. Aufgrund der positiven Resonantz entwickelten sie gemeinsam mit dem Karosseriebauer IndiKar ein erstes Kozeptfahrzeug des Elektro-Trabbis. Mit 100 Kilometer Reichweite und 130 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit sollten die Investoren überzeugt werden. Doch der elektrische Trabbi war seiner Zeit voraus, und das wurde ihm zum Verhängnis. Es blieb bei einem Prototyp. Den Wunsch vom elektrischen Trabbi mussten sich die Menschen bis heute selber erfüllen, so wie Evgeniy Bidogolovko aus der Ukraine.

Er hat sich 2017 einen orginalen Trabant 601 von 1976 gekauft und ihn grundlegend verändert. Der 32-Jährige lebt mit einer vierjährigen Tochter in Dnipor etwa 300 Strassenkilometer nordwestlich von der Hafenstadt Mariupol. Bevor Putin seinen Angriffskrieg auf die Ukraine begonnen hatte, nutzte Evgeniy seine Freuzeit und sein Erspartes für die Elektrifizierung seines Trabbis. Heute spendet er sein Geld an die ukrainische Armee.

Als er den Trabbi kaufte, war der Lack bereits verblichen, und der Verbrennungsmotor hatte seinen Zenitt überschritten. Jetzt erstrahlt der Wagen in glänzenden Rot und fährt vollelektrisch. Bisher hat Evgeniy etwa 10 000 Dollar in seinen Elektro-Trabbi investiert. Als studieter Physiker und Mikorelektroniker kennt er sich fachlich mit der Materie aus, aber auch handwerklich ist er kompetent. Bis auf ein paar sehr spezielle Elektronikteile hat er alles selbst gemacht. Er hätte sich kein besseres Fahrzeug für sein Projekt vorstellen können, schreibt er mir auf Instagram: ,,Der Trabant ist wie gemacht für seinen elektrischen Antrieb, und er ist leichtgewichtig ,retro und rot“.

Um Platz für das Akku zu schaffen, entfernte Evgeniy den Beifahrersitz und ersetzte ihn durch eine rot lackierte Box. Darin ist jetzt ein 10-kWh-Akku untergebracht. An der Armatur hat er einen Spannungsmesser und zusätzliche Schalter verbaut. Wie beim Orginal bleibt der Innenraum schlicht und rudimentär, nur die neuen braunen Lederpolster wirken edler. Auch aussen hat Evggeniy den Trabbi etwas modifiziert und ihn mit verddunkelten Scheiben und Alufelgen von BBS ausgestattet. Beim Orginal musste er beim Tankvorgang die Motorhaube öffnen. Um den Akku des Elektro-Trabbis zu laden, muss er jetzt den Kofferraum öffenen. Über den Stecker-Typ-2 kann er seinen Elektro-Trabbi ans Stromnetz seiner Garage hängen. ,,Das Laden geht schnell und ist gar kein Problem“, sagt Evgeniy. Er kann mit seinem Elektro-Trabbi auch an öffentlichen Ladestationen.

Nicht nur beim Laden sollte es schneller gehen. Nachdem ihn der erste verbaute Elektromotor nicht zufrieden stellte, entschied Evgeniy sich für die Technik aus einem Fahrzeug, das lange als das meistverkaufte Elektroauto weltweit galt. ,,Die Konstruktion war nicht zuverlässig genug, sodass ich 2021breschloss, auf den ZEO-Motor Leaf umzusteigen“, schreibt er. Maximal leistet der Motor 100 Kilowatt, aufgrund des kleinen Akkusist die Leistung aber nur auf 70 Kilowatt gedrosselt. Das reicht für eine Beschleunigung von null auf 100 in sieben Sekunden. Das ist mehr als doppelt so schnell wie das DDR-Orginal. Mit damaligen Dreizylinder-Reihenmotor brauchte der Traband 601 genau 20 Sekunden.

Oft sind es aber nicht die Leistungsdaten seines Fahrzeuges, sondern die Optik, auf die Evginy angesprochen wird. ,,Wenn ich an einer Ampel stehe, passiert es oft, dass mich Leute bitten, dass Seitenfenster herunterzukurbeln.. Dann fragen sie mich: Was für eine Automarke ist das? Ist das ein Moskwitsch oder ein Saporoshez2?“, berichtet Evgeniy. Die beiden Automarken kommen von sowjetischen Herstellern. Mokwitsch aus dem heutigen Russland und Saporoshez aus der Ukraine. Auch der Trabant war ein sowjetisches Auto, aber in der Ukraine sieht es man trotzdem selten, und das ist auch der Grund für Evgeniys Begeisterung. ,,Beschäftige mich mit der Reparatur und dem Tuning von Scheinwerfern, und es sind schon viele verschiedene Autos durch meine Hände gegangen. Wollte einfach mal ein ungewöhnliches Auto bauen.“

Bis heute gibt es in seiner Familie einen VW Golf 6 und einen Ford Transit, aber: ,,Der Traum war immer schon ein Elektroauto“, sagt Evgeniy. Einen elektrischen Neuwagen konnte er sich bisher nicht leisten, deshalb hat er selbst Hand angelegt. Für die Elektromobilität interessiert er sich vor allem aus ökonomischen Gründen: ,,Ein Elektroauto ist sehr rentabel. Wir zahlen derzeit über einen Dollar pro Liter Dieselkraftstoff.“ Im Vergleich zu den Preisen in Deutschland klingr das günstig, aber das durchschnittliche Monatsgehalt in der Ukraine liegt laut der Webseite bdex-de.com auch 2022 noch landesweit bei nur 558 Euro pro Person. Evgeniy ist selbstständiger Unternehmer im Bereich Reparatur und Tuning von Kfz-Optik und hat einen kleinen Onlineshop für Autolampen und Scheinwerfern. Seinen roten Elektro-Trabbi fährt er jeden Tag, denn er ist sein Aushängeschild und günstiger zu unterhalten als ein Verbrenner. Er kann ihn zu Hsuse in seiner Garage laden und kommt für deutlich weniger als einen Dollar etwa hundert Kilometer weit. Für seine täglichen Wege reicht das aus. Wenn er wieder etwas Geld zusammen hat, will er sein selbst gebautes Elektroauto weiter optimieren. In den nächsten zwei bis drei Jahren wollte er einen grösseren Akku verbauen und den Innenraum neu gestalten, doch dann rollten Putins Panzer über die Grenze.

Ende April schreibt er mir, dass die Situation in Dnipro okay sei, aber der örtliche Flughafen sei gerade zerstört worden. Er selbst musste bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zur Waffe greifen und hoffte dass es so bleibt. Wie gern würde er sich schöneren Dingen zuwenden und sich in seinem elektrischen Retro-Flizer selbst verwirklichen. ,,Dieses Auto ist sowohl für die Seele als auch für meine Arbeit gebaut. Viele verstehen dieses Auto hier nicht. Für mich ist es ein alltzagtaugliches Showcar, um die Leute zum Lächeln zu bringen.“

Quelle: arrive

Das Automagazin für die Mobilität der Zukunft

Stadtauto statt Auto

In Amsterdam, Tokio und Rom stehen sie Fahrräder auf dem Gehweg. Auch in Kitzbühl gehören die Microcars von Birô zum Stadtbild. Wir waren mit dem grössten und schellsten Version im österreichischen Wintersportort unteerwegs.

Platz ist Mangelware in den meisten Städten. Wer sich die Parkplatzsuche sparen und trotzdem unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln bleiben möchte, schwingt sich aufs Fahrrad. Ausser es Regnet. Bei schlechtem Wetter ermöglichen Leichtfahrzeuge wie der Birò einen Kompromiss. Sie bieten Platz für zwei Personen und Schutz bei jedem Wetter. Nur bei Sonnenschein wird es schnell warm. Durch die Kunstoffscheiben an allen Seiten hat man einen guten Rundum Blick, aber der Birò wird zum rollenden Treibhaus. Zum Glück kann man über einen einfachen Mechanismus das Dach nach oben klappen. Sofort strömt der kühlende Fahrtwind in den Innenraum und bläst die Schweissperlen wieder von der Stirn.

Als erstaunlich praktisch erweisen sich die nach vorn öffenenden Seitentüren, wenn dabei nicht die Seitenspiegel im Weg wären. Je nachdem, wie sie eingestellt sind, behindern sie die Türen und müssen händisch verstellt werden. Sind die Türen einmsal offen, kann man bequem einsteigen. Zu zweit nebeneinander ist es schon recht kuschelig auf den engen Sitzen, hier kann man nichts verstellen. Unsere Beine passen gerade so rechts und links am fast waagrechten Lenkrad vorbei. Mit 1,80 Metern Länge und 1,56 Metern Höhe ist der Birò fast ein Würfel, dafür ist die Strassenlage okay. Mit 60 km/h um die Kurve ist trotzdem abenteuerlich, und Bodenwellen sollte man besser ausweichen. Es fühlt sich ein bisschen so an, als würde man im kleinsten Lkw der Welt fahren, und das ohne Stossdämpfer. Für kurze Wege in die Stadt oder von Dorf zu Dorf ist das machbar, längere Strecken lässt die Reichweite sowiweso nicht zu.

Im Verkehrstreiben in und um Kitzbühel reichen die 60 km/h Höchstgeschwindigkeit locker aus. Zum Verkehrhindernis für andere werden wir nicht. Auch um die Reichweite müssen wir uns keine Sorgen machen, während wir am Fusse des Hahnenkamms entlangsurren. Bis zu 100 Kilometer sollen möglich sein, bevor man den Akku laden oder austauschen muss. Richtig gelesen, Akkuaustauschen ist beim Birò möglich. Man kann ihn herausnehmen und wie einen Reisekoffer hinter sich herziehen. Geladen wird an der Haushaltssteckdose am besten über Nacht. Für heute ist das erst mal egal, denn der Akku ist noch voll, und für unsere Strecken ist das mehr als ausreichend.

Egal ob mit Freunden, Nachbarn oder der ganzen Stadt. Der Birô eignet sich nicht nur zum gemeinsamen Cruisen, sondern auch für Fahrzeug-Sharing, denn dafür ist bereits alles vorbereitet. Über eine Plastikkarte und einen Sensor an der Windschutzscheibe lassen sich die Türen von aussen enriegeln. Einfach dranhalten und Tür öffnen. Danach muss die Karte hinter den Sensor im Innenraum gesteckt werden, und schon ist das Fahrzeug fahrbereit. So können alle, die zur Sharing-Gemeinschaft gehören und eine solche Karte besitzen, ohne Schlüssel einsteigen und losfahren. Diese Eigenschaft hebt ihn von vergleichbaren Fahrzeugen wie den Renault Twizy oder dem Opel Rocks-e ab.

Für den Weg zum Dorfbäcker oder zur Apotheke in die Altstadt ist dieses Elektrische Leichtfahrzeug optimal. Bei Regen kommt man trocken an, und bei Sonnenschein klappt man das Dach nach oben. Im Birò werden alle wichtigen Prinzipien der zukunftsfähigen Mobilität verreint.

Fazit

Er fährt abgasfrei, braucht wenig Parklplatz, und er lässt einfach mit anderen Menschen teilen. In der 45-km/h-Variante darf der Birô sogar mit dem deutschen Rollerführerschein (AM) ab 15 Jahren gefahren werden. Für die schnellere Variante ist der Autoführerschein (B1) nötig, auch wenn der Birô offiziell nicht als Auto, sondern als elektrisches Leichtfahrzeug zugelassen ist. Vielleicht macht ihn genau das zum perfekten Stadtauto.

Technische Daten Birô

Antrieb

Heckantrieb

Maximale Leistung

3,8 kW

Höchstgeschwindigkeit

45 km/h (L6e) / 60 km/h (als L7e)

Gewicht

348 kg

Maximale Reichweite

100 km

Verbrauch

5,5 kWh/ 100 km

Akkukapazität

5,5 kWh

Maximale Ladeleistung

1 kW AC (Schuko)

Einstiegspreis

10 710 Euro (inkl. MwSt.

Preis Testfahrzeug

14 280 Euro (inkl. MwSt.)

Pro

Voller Wetterschutz

Herausnehmbarer Akku

Dach zum Aufklappen

Contra

Keine staatliche Förderung

Wenig Beinfreiheit

Unpraktischer Seitenspiegel

Quelle: arrive

Das Automagazin für die Mobilität der Zukunft

Ein Stück Italien in Bremerhaven

Sympatisches Desgin und kompskte Aussenmasse zeichnen ihn aus, und das Cabrio-Faltdach ist die Kirsche obendrauf. Bis zur italienischen Rivera sind wir mit dem Fiat 500e nicht gekommen, dafür waren wir in der grössten Stadt an der deutschen Nordseeküste: Bremerhaven.

Begleitet von klassischen Klängen rollt der Fiat los. Sobald er die 20 km/h überschreitet, summt er die Titelmelodie der italienischen Filmkomödie ,,Amarcord“, komponiert von Nino Rota. Viel angenehmer kann man die Aufmerksamkeit seiner Umgebung gar nicht auf sich ziehen und gleichzeitig betonen, dass man aus Italien kommt..

Gefertigt wird der elektrische ,,Cinquecento“ in Turin und darauf ist Fiat stolz, deshalb steht in den inneren Türgriffen ,,Made in Turin“ und die Sillhouette von Turins Syline ziert das Ablagefach unter dem Mitteldisplay. Gegen 150 Euro Aufpreis kann hier das Smartphone kabelos laden. Auch die geriffelte Armatur in Holzoptik kostet 300 Euro extra, wertet den Innenraum aber spürbar auf. Das wichtigste Ausstattungsmerkmal unseres Testfahrzeugs befindet sich direkt über unseren Köpfen, das Stoffdach. In zwei Stufen fährt es auf Knopfdruck elektrisch nach hinten und legt den Himmel frei. Schnell kommen Urlaubsgefühle auf. Doch bevor wir uns darin verlieren, schliessen wir das Dach wieder und richten den Blick zurück auf die Strasse, denn noch sind wir nicht am Ziel unserer Fahrt.

Mit 150 km/h und durchgedrücktem Pedal bleiben wir auf der linken Spur der A27 von Bremen ins 67 Kilometer entfernte Bremerhaven. Durch den schweren Akku im Unterboden und die erhöhte Sitzposition fühlt sich der Fiat selbst bei Maximalgeschwindigkeit ruhig und stabil an. Nur der Blick auf die Reichweite sorgt bei dieser Fahrweise für Nervosität. Der Durchschnittsverbrauch kletert über die 20 kWh, und der Akkustand verliert fast ein Prozent pro Kilometer.

Vor Abfahrt lag der Akkustand knapp unter 70 Prozent. Nach 30 Minuten Höchstgeschwindigkeit fällt er kurz vor Bremerhaven auf unter 15 Prozent. Eine Warnung erscheint auf dem Tachodisplay ,,Ladezustand niedrig. Einige Systeme sind eventuell nicht verfügbar. Bitte Batterie laden.“ Plötzlich ist ein Wechsel zwischen den Fahrmodi nicht mehr möglich und seltsamerweise die automatische Rekuperation abgeschaltet.

Mit zwölf Prozent ereichen wir die Ladestation in der Parkgarage des zentral gelegenen Columbus Centers, einem Hochhauskomplex mit integriertem Shoppingcenter und Blick auf die Wesermündung. Es ist Zeit, Energie zu tanken. Mit maximal 22 Kilowatt kann hier geladen werden. Der 42-kWh-Akku des Fiat 500e kann zwar nur mit maximal elf Kilowatt laden, aber nach drei Stunden ist er trotzdem wieder voll. Genug Zeit, um die grösste deutsche Küstenstadt an der Nordsee zu Fuss zu erkunden.

Mit den neuen Eindrücken und vollem Akku geht es wieder zurück nach Bremen. Jetzt sind auch wieder alle Fahrmodi verfügbar. Für das Fahren innerots bleibt das Dach offen und der Fahrmodus ,,Sherpa“ aktiv. Dabei werden Sitzheizung und Klimaanlage deaktiviert und die Geschwindigkeit auf maximal 80 km/h begrenzt. Sobald man den Fuss vom Fahrpedal nimmt, bremst das Fahrzeug mittels Rekuperation bis zum Stillstand. Auch im Fahrmodus ,,Range“ rekuperiert der Fiat 500e, aber Klimaanlage und Sitzheizung bleiben eingeschltet, und die Höchstgeschwidigkeit liegt wieder bei 80 km/h. Der sportliche Fahrmodus hesst ,,Normal“. Die Rekuperation läuft jetzt über das Bremspedal und in knapp drei Sekunden geht es auf 50 km/h und in neun Sekunden auf Tempo 100.

Wer sich zurückhällt und dem entspannten Gemüt des Fiat 500e nachgibt, kann auf der Landstrasse und innerorts ohne Probleme die Verbrsauchsangaben des Herstellers erreichen. Zwischen 14 und 15 kWh auf 100 Kilometer sind auch bei sieben Grad möglich, und damit würde man locker 250 Kilometer schaffen. Beim Hypermilling auf der Autobahn geht noch mehr.

Den Tempomat mit adaptivem Abstandshalter auf 95 km/h einstellen und auf die rechte Spur einordnen, am besten hinter die Rückwand eines LKW. Jetzt noch den Spurhalteassistenten aktivieren und gemütlich Richtung Bremen segeln lasen. Immer wieder geht es leicht hoch und wieder runter. An manchen Autobahnauffahrten bremst der Fiat etwas, um dem Lkw vor uns nicht zu nah zu kommen. Das autonome Fahren Level 2 und der Totwinkel-Assistent ermöglichen bei moderater Geschwindigkeit auch auf deutschen Autobahn entspannter Fahren. Nur bei nasser, reflekttierender Strasse und schlechter Sicht haben die Assistenzsysteme so ihre Problemchen. Mal leuchtet das orange Warndreieck im Seitespiegel, oder der Spurhalteassistent pndelt ein wenig hin und her. In solchen Fällen sollte man wieder beide Hände am Lenkrad und den Blick auf die Strasse haben.

Nach 57 Minuten erreichen wir Bremen mit einem Durchschnitsverbrauch von 10,7 kWh auf 100 Kilometern. Ähnlich sparsam waren wir biesher nur im Hyundai loniq Elektro unterwegs. Bei dieser Fahrweise wären wir im Fiat fast 400 Kilometer möglich. Im Vergleich zur Hinfahrt nach Bremerhaven haben wir etwa zehn Minuten länger gebraucht, aber der Akku ist noch immer bei 65 Prozent und unser Stresslevel auf null.

Fazit

In diesem kleinen Elektroflitzer steckt mehr als man denkt. Umfangreiche Assistentzsysteme, über 300 Kilometer Reichweite und ein komfortabler Innenraum für zwei ausgewachsene Personen plus Gepäck. Beim integrierten Winterpaket für 500 Euro Aufpreis hat uns nur die Lenkradheizung gefehlt, die auch beim Fahren mit offenem Dach angenehm gewesen wäre. Einparken war dank kompakten Aussenmassen und Rückfahrkamera einfacher als mit den meisten Autos. Wenn sich die Seitenspiegel beim Rückwärtsfahren auch noch automatisch nach unten neigen würden, wäre alles perfekt. Gut gefallen haben uns die Seaqual-Sitzbezüge aus teilweise recyceltem Meeresplastik und natürlich das elektrische Stiffverdeck. Denn der Fiat 500e ist nicht nur ein gelungener Kleinwagen, sondern abgesehen vom Smart EQ fortwo das einzige elektrische Cabrio auf dem Markt. Und das für unter 25.000 Euro nach Abzug der staatlichen Prmie. Bravo!

Technische Daten Fiat 500e Cabrio

Motor

Frontantrieb

Leistung

87 kW (118 PS)

Beschleunigung 0-100

9 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit

150 km/h

Gewicht

1405 kg

Maximale Reichweite

303 km WLTP (kompiniert)

Verbrauch

14,7 kWh/100 km.

Akkukapazität

42 kWh

Maximale Ladeleistung

11 kW AC, 85 kW DC

Einstiegspreis

32 .560 Euro

Preis Testfahrzeug

37.860 Euro

Pro

Niedriger Stromverbrauch

Kompakte Aussenmasse

Niedriger Einstiegspreis

Contra

Kleine Kofferraumluke

Kein Heckscheibenwischer

Keine Lenkradheizung

Quelle: arrive

Das Automagazin für die Mobilität der Zukunft

An English Car in new York

Tempora Mutantur …

Die Zeiten ändern sich, und die Autos mit ihnen: Noch ist der Mini-Electric im Land der Sprit-Schlucker Cybertrucks und Showcars ein eher seltenes Unikum, wie ein Farbenfroher Sightseeing-Trip durch die Stadt, die niemals Schläft, eindrücklich bewist.

Die USA sind traditionell das Land der volumiösen Strassenkreuzer, bei denen weder die physische Grösse noch der Energieverbrauch eine Rolle spielt. Das gilt am Ende sogar für das Marketing der vollelektrischen Produkte des Tesla-Visionärs Elon Musk, die auf Wunsch sogar noch schneller, weiter und brachialer zu Werke gehen als ein wuchtiger Pick-up aus dem Hause Ford.

Ein elektrischer BMW-Mini dagegen, der mit den legendären englischen Wurzeln, noch dazu mitten im Winter, ist im Stadtbild New Yorks sehr ungewont – dazu in einer Zeit, in der im Osten der USA ungastliche winterliche Bedingungen herrschen. Aber das machen die Amerikaner mit ihren eigenen Traditionen wett, von denen viele längst auch in Europa Einzug gehalten haben.

Unzählige bunte Lichter, eine prickelnde Atmosphäre, einfallsreiche Dekorationen in den Kaufhäusern und kreativ geschmückte Wohnviertel machen einen Winterlichen Besuch im ,,Big Apple“ zum unvergesslichen Erlebnis. Besonders feierlich wirkt die Tour durch die beuchteten Häuserschluchten Manhattans im vollelektriscxhen Mini Cooper SE, wenn dessen ohnehin schon geräuscharme Fahrt mit erwas Glück auch noch von Schnee gedämpft wird – dieses Autopasst doch in diese Stadt!

Nahezu lautlos also und lokal emssionsfrei bietet der Mini Electric ganz allein in New York einen Ausblick auf die urbare Mobilität der Zukunft. Das grelle Lichtermeer und die mit Strassenkreuzern, gelben Taxis, Stretchlimousinen und Pick-ups vollgestopften Strassensozusagen als Gegententwurf zur entspannten Sightseeing-Tour mit unserem elektriischen Mini Cooper SE, der sowohl mit sportlichem Temprament als auch mit stilvoller Zurückhaltungpunkten kann.

Ein idealer Startpunkt für diese etwas andere Stadtrundfahrt ist der Central-Park – und dort ist gleich die berühmte öffentliche Kunsteisbahn im südlichen Teil der Grünfläche. Der ,,Wollman Rink“ war schon Filmkulisse in vielen Hllywood-Streifen wie zum Beispiel ,,Love Story“ und ist bei den New Yorkern ebenso beliebt wie bei Touristen. Es ist ein Erlebnis, inmitten der Hochhäusern mit Blick auf die wiehnachtliche Skyline Manhattens auf dem Eis unterwegs zu sein, um danach den winterlichen Park zu Fuss zu erkundigen.

Die Autostrecken im Big Apple legt der Mini souverän mit rund 16 kWh auf 100 km zurück, der 184 PS starke E-Motor beschleunigt ihn auf Wunsch in kapp vier Sekunden auf 60 km/h. Und überall dort, wo es etwas ruhiger zugeht, werden Fussgänger und Radfahrer speziell für den Mini Electric entwickelten und bei niedrigen Geschwindigkeit über Aussenlautsprecher verbrieteten Antriebssound auf sein Herannahen aufmerksam gemacht.

Über die berühmte 5th Avenue und die West 59th Street geht es dann direkt zum Columbus Circle. Die Shops in der südwestlichen Park-Ecke sind bunt erleuchtete. Auf dem Weg zu weiteren Shopping-Hotspots rollt der Mini Electric an der Kreuzungvon 5th Avenue und East 59th Street am ,,Plaza“ entlang. Das Hotel mit der imposanten Fassade im französischen Still dient seit mehr als hundert Jahren als Herberge für wohlhabende und berühmten Gäste. Vor beinahe 30 Jahren war es einer er Schauplätze der erfolgreichen Kinokomödie ,,Kevin – Allein zu Hause in New York“. Trump, damals Besitzer des Hotels, bestand auf einer Nebenrolle.

Legendär ist auch das Spielwarengeschäft FAO Schwarz. Der einst grösste Spielzeugladen der Welt war bis zum Jar 2015 an der 5th Avenue beheimatet, 2018 wurde er an der Rockefeller Plaza wiedererföffnet. Vieles vom alten Charme ist geblieben, so auch das ,,Big Piano“ auf dem Fussboden, bekannt durch den Tanz von Tom Hanks im Film ,,Big“. Das Sortimet ist riesig und mach einer kauft dort viel mehr ein, als er eigentlich vorhatte. Im Gepäckraum des Mini ist dafür reichlich Platz, denn der läst sich von 211 auf 731 Liter erweitern. Dank der tief im Fahrzeugboden angeordneten Hochvoltbatterie bietet der Wagen exakt das gleiche Stauvolumen wie der konventionell angetriebene Mini-Dreitürer.

Nur wenige Schritte vom New Yorker Spielzeugparadies entfernt, an der 1260 6th Avenue, befindet sich Radio City Hall – ebenfalls spektakulär beleuchtet. Lichter der Grossstadt überall – die Stromrechnung dort ist hoch! Doch schliesslich kann nicht alles, was Spass bereitet, so effiizient sein wie ein Mini Electric. Dessen Motor arbeitet genügsam, zudem lässt sich in Schub- und Bremsphasen immer wieder Strom in die Hochvoltbatterie zurückspeisen. Die Intensität der Bremsenergie-Rückgewinnung kann der Fahrer per Wippschalter indibviduell bestimmen. Der höhere der beiden Rekuperationsmodi sorgt für eine Feelings. Beim Lösen des Fahrpedals wird dann Strom in die Hochvoltbatterie zurückgespeist und das Fahrzeug geichzeitig abgetrennt.

Auch die LED-Scheinwerfer, die LED-Heckleuchten im charakteristischen Union-Jack-Desgin und die Klimaautomatik des Mini Cooper SE benötigen nur wenig Energie. Die Beheizung des Innenraums erfolgt mithilfe einer Wärmepumpe, die Abwärme aus dem Motor, der Antriebssteuerung und der Hochvoltbatterie sowie aus der Aussenluft aufnimmt und zur Erzeugung wohliger Temperaturen nutzt. Sie zeichnet sich durch einen besonders günstigen Wirkungsgrad aus und beansprucht bei hohem Klimakomfort im Winterbetrieb bis zu 75 % weniger Energie als eine konventionelle elektrische Heizung.

Als passende Abschluss der Sightseeing-Tour empfiehlt sich ein Besuch der neusten Aussichtsplattform in New York: The Summit One Vanderbilt (45 E 42nd Street). Sie befindet sich ganz in der Nähe des Baryant Park sowie der Grand Central Staion und seit dem Herbst 2121 für Gäste geöffnet. Aus einer Höhhe von 427 Metern ergibt sich ein magischer Blick auf das nahe gelegene Empire State Bullding, den East River und den Central Park.

Quelle: arrive

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