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Autogas in der Schweiz

Vergleichsfahrt mit Gasanlagen für Direkteinspritzer: Prins versus BRC

Beide Hersteller arbeiten auf absolutem OEM-Niveau

Die neue Generation von Autogasanlagen, die den Kraftstoff Autogas in flüssiger Form direkt in den Brennraum der modernen Direkteinspritzermotoren spritzen, sind die Zukunft der Gasantriebe. Zwei wichtige Hersteller, die mit Ihren Produkten die besonderen Kraftstoffeigenschaften des Autogases bestmöglichst ausnutzen, sind unter anderem BRC aus Italien und der niederländische Hersteller Prins. Beide bemühen sich mit ihren Anlagen, die bei Prins DLM (Direct LiquiMax) und bei BRC LDl (Liquid Direct Injection) heißen, auch im OEM-Bereich Fuß zu fassen. Das AutoGas Journal wollte wissen, wie gut die neuen Gasanlagen denn nun wirklich sind und fuhr für seine Leser bereits zwei fast identische Hyundai iX 35 mit dem 1,6-Liter GDI-Motor. Einer war ausgestattet mit der Prins-Lösung, der andere mit der von BRC entwickelten LDI. Um es vorweg zu nehmen: Beide Entwicklungen überraschen die Redaktion.

Bisher wurden beim Betrieb mit Autogas, die direkt einspritzenden Motoren regelrecht ,,vergewaltigt“. Gasanlagen spritzen das Gas in das Saugrohr ein, die Vorteile hinsichtlich Verbrauch und Emissionen, die ein normaler DI-Motor zumindest im unteren Lastbereich mit sich bringt, konnten nur bedingt ausgenutzt werden. Nutzt man die motoreigenen Komponenten, um den Brennraum mit Autogas statt mit Benzin zu füllen,  kann der Alternativkraftstoff seine Vorzüge besser ausspielen.

Das wurde auch deutlich im Hyundai iX35 mit der Prins-Anlage. Trotz anfänglicher Skepsis lief das Fahrzeug auf Gas besser als auf Benzin. Runderer Motorlauf, gefühlt Elastizität und ein harmonischer Eindruck prägten den Gasbetrieb. Dennoch ließen sich alte Vorbehalte nicht gänzlich beiseite schieben. Die berüchtigte Bildung von Dampfblasen, die bei der Vorserienmodellen der DI-Gasanlagen aller Hersteller noch auftreten, wenn das Fahrzeug mit heißem Motor abgestellt wurde und man versuchte, gleich darauf wieder zu starten. Dann bildeten sich in den Kraftstoffleitungen oftmals Dampfblasen, die den Neustart verhinderten.

Prins verkauft Dl-Anlagen in Australien, Korea und Amerika

Zugegeben, der Hyundai mit der Prins-Anlage brauchte bei hoher Außentemperatur geringfügig länger, ungefähr zwei bis drein Umdrehungen des Anlassers, um seine Arbeit aufzunehmen. Das merkte aber nur, wer jeden Startvorgang sorgfältig mit der Stoppuhr verfolgte. Mit einer Revision der Boostpumpe, so Prins, soll jedoch dieses Problem  behoben sein. Da die Prins Dl-Anlagen mittlerweile in die Türkei, nach Australien, Korea und Amerika verkauft und es keinerlei Beschwerden gibt, darf man der Aussage Glauben schenken.

In Italien scheint man, schon oder gerade wegen der sommerlichen Hitze, diesem Mangel  auch auf die Spur gekommen zu sein. Der Hyundai mit der BRC-Anlage startete selbst bei 30 Grad Außentemperatur sofort und ohne Verzögerung. Fehler ließen sich auch partout nicht provozieren, selbst Kurzstrecken mit ständigem Ausschalten  des Motors bei großer Hitze quittierte die BRC-Anlage mit einer stoischen Ruhe und Gelassenheit. Eine Umdrehung des Zündschlüssels und der Motor startete.

Als problematisch wurde bisher immer auch die Geräuschentwicklung der Pumpeneinheit im Gastank genannt. Um direkt mit Gas statt mit teurem Benzin starten zu können, wird die Pumpe frühzeitig beim Öffnen der Türen aktiviert. Der Fahrer vernimmt es mit einem leisen Surren. Stellt er das Fahrzeug wieder ab, pumpt das Aggregat eine Zeit lang weiter, um die Kraftstoffeinheit bereits für den nächsten Startvorgang vorzubereiten. Die Geräusche waren im Fahrzeug kaum wahrnehmbar, außerhalb des Fahrzeugs vernahm man von der Prins-Pumpe ein etwas lauteres Geräusch.

Bei der Ursachenforschung wurde man indes schnell fündig: Prins umhüllt den Tank mit einer schallisolierenden Kunstfaser, während BRC auf soliden mehrlagigen, festen Schaumstoff setzt, der seinen Zweck offensichtlich besser erfüllt. Auf Nachfrage erklärte Prins, künftig auch der Geräuschminderung mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Beiden Gasanlagen kann OEM-Reife bescheinigt werden

Im Fahrbetrieb mussten beide Anlagen Farbe bekennen. Dabei zeigten sowohl Prins als auch BRC absolut überzeugende Leistungen. Angefangen damit, dass beide Fahrzeuge das taten, was sie eigentlich sollten: sofort auf Autogas zu starten. Wer rechtzeitig Gas nachtankt, könnte sich den Benzintank theoretisch auch zuschweissen lassen, der teure Sprit blieb nämlich dort, wo er hingehört, im Tank.

Beide Fahrzeuge ließen sich, wie eingangs erwähnt, hervorragend fahren. Selbst längere Strecken mit Höchstgeschwindigkeit quittierten sie ohne Murren. Die Verbrauchswerte liegen dabei im Gasbetrieb zwischen 20 und 30 % über den Verbrauch im Benzinbetrieb, konzeptionsbedingt gab es bei den Anlagen der beiden Hersteller keinerlei Unterschiede. Der erhöhte Mehrverbrauch resultiert aus der Tatsache, dass selbst in der Kaltstartphase in der der Motor besonders anfettet, Gas statt Benzin verbraucht wird.

Das Fazit, wenn man die Neuentwicklungen beider Hersteller betrachtet, ist mehr als überraschend. Sowohl den die Dl-Anlage von Prins als auch von BRC kann man absolute OEM-Reife bescheinigen. Offensichtlich haben die Entwickler ihre Hausaufgaben gemacht. Und die Umrüster? Zugegeben, wer das Prinzip der neuen Generation von Gasanlagen verinnerlicht hat, kann sie problemlos umrüsten. Das erfordert allerdings peinlichst genaues Arbeiten. dann ist eine DLM oder LDl von zwei erfahrenen Monteuren in gut sechs Stunden installiert. Ein erfahrener Umrüster nach dem Prins-DLM-Einbau: ,,Hält man sich die Vorgaben, ist die Anlage einfacher zu montieren als eine klassische Gasanlage für die Saugrohreinspritzung.“ Für die Hersteller der Anlagen steht jedoch fest: Dl-Anlagen sollen nur in die Hände besonders geschulter Betriebe gelangen. und für den Endkunden gilt: ob Prins oder BRC, das hat der Hyundai-Vergleich ergeben, ist letztlich eine Glaubensfrage.

Quelle: Das AutoGas Journal

Nach den neusten Informationen sollte auf Additiven auch bei solchen Autogasanlagen für Direkteinspritzer nicht verzichtet werden zur Sicherheit wegen der Ventile.

Das ist auch der Grund wieso das es im Artikel nichts erwähnt wurde da se verschiedene Meinungen gibt.

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