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BMW E-Strategie

Für jeden Kunden den richtigen Antrieb.

BMW legt den Schalter um, will in Zukunft seine Modelle Plug-in-Hybrid sowie als vollelektrische Varante anbieten.

Die Münchener Strategen nennen das ,,Power of Choice“.

Eines muss den Münchener Autobauern lassen: Mutig waren sie. Vor über zehn Jahren schob BMW das ,,Projekt i“ an, das im Sommer 2013 seinen Abschluss mit der Vorstellung eines ganz besonderen Elektroautos fand, dem i3. Neues Desgin, neuer Antrieb, neue Werkstoffe, neue Art der Produktion, einfach alles neu. Eine grösseres unternehmerisches Risiko liess sich nur schwerlich eingehen.

Anfangs wurde BMW von der Konkurrenz dafür belächelt, allen voran vom damaligen VW-Konzernchef Martin Winterkorn, der sagte, niemals würde er eine gesonderte Fabrik nur für die Herstellung eines Elektrautos bauen. Jede Variante müsse auf einem Band Mitlaufen, schon allein wegen der Kosten und der Flexibilität. Das Schicksal will es, dass VW heute den ID.3 in einer eigens dafür eingerichteten Fabrik fertigt und BMW in Zukunft multiflexibel arbeiten will. Die neuen Architekturen, auf denen die Modelle kommenden Jahre stehen werden, sind technisch so konzipiert, dass sie jede der vier Antriebsarten (Beziner, Diesel, Plug-in-Hybrid, vollelektrisch) aufnehmen können. Als fünfte Option wäre sogar noch die Brennstoffzelle möglich. BMW nennt diese Strategie ,,Power of Choice“. Aber was ist mit dem i3, der ja jetzt ein bisschenaus der Reihe fällt? Eindeutige Antwort: Der extravagante Stromer wird vorerst weitergebaut, obwohl er vom Lebeszyklus her (sieben Jahre usus in der Branche) eigentlich am Ende wäre.

Endlich hat auch BMW einen Elektrobaukasten

Doch der i3 verkauft sich derzeit wie geschnitten Brot und ist mit seiner doppelten Reichweite und doppelten Batteriekapazität im Vergleich zur ersten Serie voll auf Höhe der Zeit. Zudem gibt es immer noch kein direktes Konkurrenzmodell. Allerdings: Wer selbst 2023 oder 2024 auf einen direkten Nachfolger hofft, wird entäuscht. Da kann man nur Herbert Diess zitieren, heute VW-Chef, damals BMW-Entwicklungsvorstand. Dies sagte mir einmal, wissend, dass ich seit 2014 einen i3 fahre: ,,Behalten Se diese Auto, es wird nie wieder einen Kleinwagen mit Carbon-Karosserie geben“.

Wohl aber erneut ein elektrisches City-Car. Denn dieses Segment will BMW nicht aufgeben, es wäre eine Steilvorlage für die Wettbewerber. Klar ist zzudem: Das neue Modell wird auf keinen Fal i3 heissen. Diese Bezeichnung trägt zukünftig die elektrische Variante der 3er- Baureihe. So wird es jetzt beim i4 passiert, dem elektrischien Pendant zum 4er Gran Coupé. Der i4 wird im kommenden Sommer seine Weltpremiere haben. Er ist der erste Vertreter der neuen, vollflexiblen Plattform.

Spinnt man die Nomenklatur weiter, dürften eines Tages auch ein i5, i6 und i7 auf den Strassen unterwegs sein. Gleiches gilt für die X-Baureihen. Den iX3 hat BMW jüngst präsentiert und bereits offiziell von einem iX1 gesprochen. Dies passiert aber erst mit der nächsten Generation des X1 ab zirka 2023. Folgen werden sicher der iX4, der iX3 und der iX6, eventuell auch der iX7. Hier könnte es aber sein, dass BMW sich bei dem Riesen-Reise-SUV für die Brennstoffzelle als Langstreckenbetrieb entscheidet. Auf dem Gebiet-Wasserstoff-/Brennstoffzellentechnik arbeitet man mit Toyota zusammen.

Selbst einen i8 kann man sich in der Münchener Konzernzentrale gut vorstellen, als sogennanten ,,Brand Shaper“, der auf das sportliche Image der Marke einzahlen soll. Höchstwahrscheinlich wird dieses Modell unter der Submarke M GmbH laufen.

Ene Sonderrolle nimmt der iNEXT ein. Manche Medien schrieben dem ungewöhnlich proportionierten Gefährt – eine Mischung aus SUV und Grossraumlimousine – voreilig den Namen i5 zu. Aber daraus wird aus eben genannten Gründen nichts. Nein, der iNEXT gründet keine Modellfamilie und wird daher einen solitären Namen erhalten. Beim iNEXT legen die Entwickler viel Wert auf teilautonomes Fahren und auf einen besonderen Lounge-Charakter im Innenraum.

BMW gilt heute als der Premiumhersteller, der die meisten BEV (Battery Electric Vehicle) und PHEV (Plug-in-Hybrid Electric Vehicle) im Markt hat. Bei den PHEV (derzeit elf Modelle im Portfolio) ist übriegens die 5er Baureihe der Bestseller. Sie wird im Herbst um das Modell 545 e xDrive erweitert. In ihm kommt statt eines Zweiliter-Vierzylinders dann ein Dreizylinder-Reihensechszylinder zum Einsatz.

Bis 2030 will man rund sieben Millionen elektrifizierte Autos mit dem weissblauen Propeller-Logo auf der Strasse haben, davon sollen knapp 70 Prozent rein elektrisch sein. 30 Milliarden Euro lässt BMW sich das kosten. Zugleich verfolgt man in Sachen Nachhaltigkeit einen holistischen Ansatz. Heisst: Es wird ganzheitlich gedacht und gehandelt, versucht, die gesamte Wertschöpfungskette mit einem möglichst geringen Impact auf die Umwelt zu betreiben. Schon bis Ende dieses Jahres will BMW nur noch ,,grünen“ Strom verwenden. Die CO2-Emissionen sollen innerhalb der kommenden zehn Jahre gar um 80 % gesenkt werden.

Quelle: arrive

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