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Autogas in der Schweiz

Shell-Flüssiggasstudie fordert verstärkte Nutzung von LPG-PKW bis 2030

250.000 Tonnen weniger klimaschädliches CO2 durch eine Million Autogas-Fahrzeuge

250.000 Tonnen weniger CO2 pro Jahr wenn 1 Mio. Autogasfahrzeuge bis 2030 auf die Strasse gebracht werden. Welchem Umweltpolitiker dürften bei so einer Aussage nicht die Augen feucht werden? Möglich wäre das durch Förderung von Autogasfahrzeugen in Deutschland, zum Beispiel durch eine niedrige Energiesteuer, so wie sie jetzt bereits für den Kraftstoff gilt. Dies ist eine der Kernaussagen in der kürzlich veröffentlichen Shel-Flüssiggasstudie. Fest steht somit auch: Obwohl Benziner immer energieeffizinter geworden sind, lohnt sich die Anschaffung eines Autogasfahrzeugs oder einer Umrüstung immer noch. In einer eigens von Shell entworfenen Gasszenarette wird dem Kraftstoff in der Studie eine durchaus wichtige Rolle im zukünftigen Auto-Kraftstoffmix zugedacht – wenn die Rahmenbestimmungen stimmen

Im Einsatzvon Flüssiggas habe sich seit 2000 in Deutschland um 20 % erhöht, wichtigste Wachstumsmärkte für Flüssiggas waren hierzulande die Petrochemie und der Pkw-Verkehr. Besonders bei letzterem sei Autogas erfolgreich, so die Studie. Mittlerweile fahren in Deutschland rund eine halbe Million Pkw mit Flüssiggas. Der weitere Erfolg von Flüssiggas als Kraftstoff hänge aber von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem entscheidend von der künftigen Energiesteuer auf Kraftstoffe, die in Deutschland neu geregelt werden soll.

Dazu liefert die Studie einige Daten: Das Durchschnittsalter der Pkw mit Autogas-Antrieb liegt mit 9,5 Jahren über dem Durchschnittsalter aller Pkw mit 8,8 Jahren, wobei nur 4,3 % gewrbliche Halter Besitzer von LPG-Fahrzeugen sind. Der etwas höhere Alters-Durchschnittswert ist Folge der starken Umrüstwelle des Jahres 2005 bis 2010 und nur ein Zehntel der LPG-Fahrzeuge ist heute jünger als fünf Jahre.

Wie wichtig und wertvoll für die Umwelt eine Weiterverlängerung der Steuerbegünstigung nun sein könnte, zeigt die Shell-Studie eindeutig in der ,,Pro-Autogs-Szenarette“ im Vergleich zur ,,Contra-Autogas-Szenarette“. In der Pro-Szenarette verdobelt sich der Bestand auf 1 Million LPG-Fahrzeuge bis 2030. Die Treibhausgaseinsparungen würden unter Berücksichtigungen von Energieeffizienzsteigerungen aller Motoren bis dann immer noch auf etwa 250.000 Tonnen CO2 pro Jahr ansteigen. Das dürfe eine satte Einsparung sein, die auch Politiker überzeugen sollte. Die eigentlichen WtW-Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor dieser einen Million an LPG-Fahrzeugen könnten dann zu 7,5 % weniger CO2-Emissionen führen im Vergleich zur gleichen Fahrzeuganzahl mit konvetionellen Antrieben. Und bei einer noch stärkeren Expansion der Autogasflotte dürften die treibhausrelevanten THG-Emissionen noch niedriger ausfallen.

Autogas geeignet für Strategie zur Dekarbonisierung

Entscheidend für die weitere Anerkennung als umweltfreundlicher Kraftstoff ist die Well-tolwhell-Betrachtung (WTW), also von der Förderquelle des Autogases bis zum Verbrauch im Auto. Und da schneidet Autogas im Vergleich zu Benzim immer noch gut ab. In der Studie heisst es unter Bezug auf die CO2-Äquivalente (Äq): ,,… Die spezifischen WtW-Treibhausgasemissionen des Benzin-Pkw liegen bei etwa 140gCO2 Äq/km …“. Der LPG-Pkw fährt ohne Bio-Anteile und emittiert WtW etwa 127 g CO2 Äq/km. Auch in der WtW-Betrachtung hat LPG das Potenzial, die Treibhausgasemissionen von Otto-Pkw zu reduzieren, hier um 9 %. (…). Da ihre Treibhausgasemissionen pro Energieeinheit (g CO2/MJ) gegenüber Otto- und Dieselkraftstoff geringer ausfallen, können sie überdies auch zur Dekarbonisierung des Kraftstoffmixes beitragen.“

Die derzeitige Menge an Fahrzeugen solte darum nur ein Zwischenschritt  sein: Denn mit 494.148 zugelassenen PKW bwz. einen Anteil v0n 1,1 % ist Autogas der wichtigste alternative Antrieb im deutschen Pkw-Bestand, und zwar noch deutlich vor Hybrid- und Elektro-Antrieben. Dabei hat die Zahl der Neufahrzeuge-Autogas-Pkw und nachgerüsteten Pkw in den vergangenen 10 Jahren deutlich zugenommen – 2005 gab es erst knapp 20.000 Autogas-Pkw.

Adolf: Höchste Zeit für Klarheit für Autogasfahrer

Bereits in den vergangenen Jahren war Autogas wirtschaftlich sehr vorteilhaft, so eines der Ergebnisse; mit dazu beigetragen hatte die Energiesteuerermässigung gegenüber Benzin um rund 80 %, heisst es in der Studie. Sollte es keine Weiterverlängerung der Steuerermässigung ab 2019 geben, würde der LPG-Liter-Preis automatisch steigen. Der Apell von Studienleiter Dr. Jörg Adolf, Chefvolkswirt von Shell Deutschland, ist darum eindeutig: ,,Für Autobesitzer wird es höchste Zeit, Klarheit über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu erlangen; schlieslich kostet die Autogas-Ausrüstung ja auch zusätzliches Geld“.

Schon im vergangenen Jahr ist der Autogas-Pkw-Bestand erstmals wieder leicht zurückgegangen. Ohne Autogas-Neuzulassungen- bwz. -Umrüstungen könnte sich der Autogas-Bestand innerhalb weniger Jahre halbieren und damit den niederländischen Markt nachbilden, der ebenso in wenigen Jahren abgeschmolzen ist. Würde hingegen der heutige Energiesteuersatz auf Autogas fortgeschrieben, könnte der Autogas-Pkw-Bestand bis 2030 auf eine Million Pkw anwachsen. Die offensichtlichen Vorteile von Flüssiggas sind auch für Politiker nicht fremd, und befördern auch in Ministerien den Vorschlag von Verbänden, das für den Verkehr genutzte Flüssigas (Autogas) weiterhin energiesteuerlich zu begünstigen: Autogas lässt sich gut transportieren und speichern. Es verbrennt sehr sauber und verursacht etwa 10 % weniger Treibhausgasemissionen als flüssige Energieträger. Als Treib- oder Kühlmittel schont Flüssiggas zudem die Ozonschicht. ,,Für viele Verbraucher entscheidend ist jedoch, dass Flüssiggas günstiger ist als alternative Einsatzstoffe. Das gilt vor allem für die Anwendung als Autogas“, unterstreicht Adolf.

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