Autogasfahrer.ch

Autogas in der Schweiz

Vogels Autogas aus Endhoven

Ein Audi A 8 4,2 FSI als Testträger für zahlreiche Neuerungen

Downsizing ist in der automobilen Oberklasse noch kein Problem. Im Gegensatz zur Formel 1, wo sich Sebastian Vettel einen Zwölfzylinder in Heck und die Batterien wieder ins Handy statt ins Auto wünscht, dürfen hier die Ingenieure aus Ingolstadt, München und Zuffenhausen noch aus dem vollen schöpfen. Sind die Flaggschiffe der Hersteller ein paar Jahre alt, gibt es sie zum Schnäppchenpreis, weil doch viele Käufer vor den hohen Benzinkosten zurückschrecken. Die einfache Lösung heißt Autogas. Damit lässt sich Oberklasse-Luxus zu Mittelklasse-Kosten genießen und die Vorzeigemodelle von Mercedes, BMW und Audi verlieren ihren Schrecken an der Zapfsäule. Um zu wissen wovon man spricht, hat jetzt Vogels Autogas in Eindhoven einen Audi A 8 4,2 FSI umgerüstet, denn so Chef Marc Verhoeven: ,,Wir wollen möglichst viele eigene Erfahrungen in unsere Produkte einfließen lassen. Bei uns testen wir, nicht die Kunden.“

Zugegeben, es gibt wahrlich unangenehmere Dinge als einen Audi A 8 zu testen, der allen erdenklichen Luxus bietet und mit 371 PS (273 kW) nicht gerade untermotorisiert ist. Sieht man mal davon ab, dass auf niederländischen Autobahnen das Tempolimit bei maximal 130 km/h liegt. Aber da Marc Verhoeven auch viel in Deutschland unterwegs ist, besteht zu zumindest hier die Möglichkeit, den großen Audi standesgemäß zu bewegen. Hier ist sein Revier die linke Spur der Autobahn, auch wenn die Konkurrenz aus Zuffenhausen und München nicht zum bevorzugten Beuteschema gehört, denn dafür fehlt es ihm noch ein wenig an Leistung.

Spritverbrauch gezähmt

Doch wie dem auch sei, wer Express will, muss auch Express-Zuschlag Zahlen. Zwar ist der A 8 mit einem Durchschnittsverbrauch von 9,5 Liter auf 100 Kilometer angeben, doch wer Achtgang-Automatik anständig fordert, schafft auch locker 20 Liter Superbenzin auf der gleichen Distanz, denn der Direkteinspritzer ist nur in den Bereichen des NEFZ relativ sparsam. Abhilfe schafft letztlich nur eines: Entweder aufs Fahrrad umsteigen oder eine Gasanlage einbauen. Doch die sind bei den modernen DI-Motoren nicht immer problemlos. Die Steuergräte-Experten von Vogels haben es jedoch offensichtlich geschafft, den 4,2Liter-FSI zu ,,zähmen“ und ihm die Zicken im Gasbetrieb abgewöhnt. Ein Verdampfer liefert ausreichend Energie in Form von Autogas in die acht Brennräume. Marc Verhoeven: ,,Lediglich bei dem sehr großvolumigen Motoren einiger amerikanischer Modelle müssen wir auf zwei Verdampfer zurückgreifen.“ Die Umrüster wird es freuen, denn unter der Haube ist wirklich nicht viel Platz für Komponenten der Gasanlage.

Flashlube-Additive zeigen Wirkung

Etwas anderes möchte Marc Verhoeven auch noch am eigenen Fahrzeug ,,erfahren“. Die Injektoren bei Direkteinspritzer-Motoren, bei denen das Gas ins Saugrohr eingeblasen wird, häufig zum Verkoken. Das heißt, im Injektor, der nur recht selten mit Benzin beaufschlagt wird, weil die Hauptmenge des Kraftstoffs über das Ansaugrohr zugeführt wird, bilden sich Rückstände von verdampften Kraftstoff. Und an der Injektorspitze können Rußrückstände das Strahlbild verändern. Beides führt im Endstadium zu OBD-Fehlermeldungen. Während andere Hersteller Autogasanlagen auf teure Dosiergeräte setzen, die zudem manchmal auch noch reparaturanfällig sind, bevorzugt Vogels eine einfache, nach Aussagen von Marc Verhoeven aber ebenso wirkungsvolle Art und Weise der Additivierung: Er empfiehlt seinen Kunden einfach Minifläschchen Flashlupe-Injektorreiniger, die sie jedes Mal, wenn sie Benzin tanken, einfach den Tank entleeren. Eine Flasche reicht für 50 Liter Benzin und da die Gasanlage nur gut 10 % Benzin in Abhängigkeit vom Fahrprofil beimischt, hält sich der Verbrauch in Grenzen. Eine extra lange Spitze an der Flasche erleichtert dem tankenden die Zuführung des Additivs. Es geht schneller als das Anschrauben des Tankadapters ist eine saubere Sache. Marc Verhoeven: ,,Gasfahrer wollen sparen. Für ein Additivierungskit inklusive Einbau werden schnell 300 Euro fällig. Die kann man sich mit der Flashlupe-Lösung getrost schenken.“ Ein Schritt in die richtige Richtung, denn Autogasanlagen sind in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern relativ teurer, da muss nicht noch unbedingt zusätzlich in ein Dosiergerät investiert werde.

Eines hat man bereits bei der Verwendung des Flashlube-Additivs bemerkt: Die Einspritzzeiten veränderten sich nach Angaben von Marc Verhoeven nach gut 50 Kilometer Fahrtstrecke. Ein Nachweis, dass Additiv und die Art der Dosierung ihre Wirkung nicht verfehlen.

Genauere Füllstandsanzeige

Außerdem im Einsatz im Audi: Die neue Füllstandsanzeige Rotarex, die im Gegensatz zu den klassischen Füllstandsanzeigen endlich genaue Werte über den Inhalt des Gastanks ins Cockpit liefern soll. Marc Verhoeven: ,,Bisher haben die Daten gepasst. Sollte der Test weiterhin so positiv verlaufen, können auch bald unsere Kunden profitieren.

Und letztlich der Verbrauch des Audi A 8. Die Werte sind stark abhängig vom Gasfuß des Fahrers, sowohl im Benzinbetrieb wie auch im Betrieb mit Autogas. Wer sich zurückhält, kommt mit 14 bis 15 Litern Autogas auf 100 Kilometer hin. Zusätzlich fallen cirka zwischen 5 und 15 % Benzin an. Das entspricht in etwa preislich einem Verbrauch von acht konsumiert ein simpler VW Golf schon im Normalbetrieb allemal. Und damit schließt sich der Kreis vom Oberklasse-Luxus zu Mittelklasse-Preisen. Da Vogels selbst nur mit handverlesenen Umrüster zusammenarbeitet, die auch die Firmenphilosophie stark verinnerlicht haben, sind die Kunden wohl auch später vor bösen  Überraschungen gefeit.

Quelle: Das AutoGas Journal

Einen Kommentar schreiben

Copyright © 2024 by: Autogasfahrer.ch • Design by: BlogPimp / Appelt Mediendesign • Foto: Pixelio • Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA.

Besucherzaehler