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Autogas in der Schweiz

Smarter Geld verdienen

Fortwo und Forfour

Einmal mehr soll bei den kleinsten deutschen Automarke alles anders werden: Smart bietet alle Modelle nur noch als Elektroautos an – und will den Besitzern Zusatzeinkünfte ermöglichen. Einem einmaligen Stromer-Angebot halten die Stuttgarter aber die Treue.

Die neue Autowelt wird ganz Toll: voll elektrifiziert, digital vernetzt und teilbis völlig autonom wird das Fahrzeug ein supercleverer Umweltengel, stets zu Diensten und völlig stressfrei unterwegs.

So ungefähr hört sich das Versprechen der Visionäre in fast allen Auto-Unternehmen an. Die Technik sei im Prinzipin in weiten Teilen schon nah dran, auch das ist bei fast jeder Vorstellung neuer Fahrzeuge hören. Was dabei eher nicht zu sehen ist: die Autos, die auch wirklich so clever vernetzt sind, dass sie dem Besitzer die neue Welt der Mobilität erschliesen.

Schluss mit dem Heilsversprechen, her mit der Lösung: Ausgerechnet der kleinste deutsche Autobauer bringt nun eine mobile Innovation in die Fläche: Smart lässt seine Kunden auf Wunsch zu Autovermietern werden. ,,Wir machen jeden Smart ready to Share“, verspricht Jakob Luickhardt, Manager ,,Product Strategy Digital Services“ bei smart. Der Manager im sogenannten Smart Lab, wo die Mercede-Marke ihre Hard- und Software der Zukunft enwickelt, redet absichtlich auf englisch von ,,ready to Share“. Denn der gleichnamige Service zum sofortigen Teilen des eigenen Autos ist in Deutschland und anderen Staaten flächendeckend verfügbar – und schon bald in weiteren sechs Ländern der EU. Bei Tests mit den drei Modellen Zweisitzer (Fortwo), Fünftürer (Forfour) und dem Cabrio hat arrive den Dienst ausgiebig getestet – und zudem die Stärken und Schwächen aller Modellen.

Den Smart an jedermann Kostenpflichtig verleihen

Die gibt es seit Kurzem übriegens nur noch als Elektroautos, womit die Marke auch ein Pionier beim Abschied vom Verbrenner ist. (Wer den Forfour noch als Benziner möchte, muss schon das sehr ähnliche Schwestermodell Renault Twingo kaufen.) Das Verleihen des eigenen Smart ist super einfach – super billig aber leider nicht: Zunächst muss der Kunde sich natürlich einen Smart kaufen – und dazu das ,,Plus-“ sowie das ,,Advanced“-Paket (1.000 und 955 Euro). Dann kann er das ,,ready-to“-Modul unsichtbar im Armaturenbrett verbauen lassen, was noch einmsal 199 Euro kostet. Schlüssel und Kartenhalter für 95 Euro kommen obendrauf, was den niedrigstmöglichen Preis für den Smart Fortwo auf 24.195 Euro treibt. Der Fünftürer ist 600 Euro teurer, das Cabrio mehr als 3.000 Euro. Uff!

Jetzt kann der Besitzer allerdings Freunde, Verwandte und Bekannte mitbezahlen lassen – und das geht so: In der Smart-App muss sich der Eigentümer einmal mit Kontonummer registrieren – und kann dann jeden Smart über dieselbe App zum Leihen anbieten, wenn er ihn nicht braucht. Der Preis dafür kann der Besitzer selber wählen – auch null Euro für den Freud möglich. Wer den Smart leihen möchte, muss seine Buchungsdauer angeben und bekommt den ungefähren Standort angezeigt. Nach Bezahlung und kurz vor dem Abholen gibt’s den genauen Ort, an dem der Smart auch wieder abgegeben werden muss.

Kleiner Tipp: Das sollte nicht in der Tiefgarage sein; denn erstes muss der Entleiher ja auch ungehindert zum Auto kommen, und zweitens funktioniert das Aufschlessen des Autos über das 3G-Mobilfunknetz. Und Handynetze machen bekanntlich in der betonierten Tiefe schon mal schlapp.

Der Smart schuftet für seinen Verleiher

So smart ist beim Geldverdienen derzeit kein anderes Privatauto ab Werk. Und versichert ist der Leihwagen derzeit noch gratis über eine Police, die Smart bezahlt. Tolle Sache also, zumal unsere Autos die meiste Zeit am Tag herumstehen und kosten. Jetzt können sie für den Fahrer arbeiten. Mit dem App kann der Smart-Besitzer übriegens noch ein paar andere pfiffige Sachen: den Abstellort des Autos abfragen, das Kleinstauto virtuell beladen – um schon mal herauszufinden, ob das Ikea-Regal reinpasst. Und natürlich den Stromer vorkühlen oder – heizen sowie der Ladezustand und Reichweite berechnen.

Ach ja, die Reichweite: Damit kommen wir zum Wermutstropfen im smarter Angebot. Die Macher haben die aktuelle Modellgenration für die kommenden Jahre noch einmal aufgehübscht, etwa durch optionale LED-Scheinwerfer, ein verbessertes Infotainment mit Android-Auto- und Android-Carplay-Integration oder auf Wunsch einen 22-Bordlader mit Schallladefunktion, der den Aku in knapp in 40 Minuten wieder von 10 auf 80 % Reichweite bringt. Aber leider haben sie anders als etwa VW beim Up oder Renault beim Zoe nicht die Leistung der Batterie verbessert. Es bleibt also bei 17,6 kWh, was nach WLTP für 133 Kilometer Reichweite gut ist. ,,Bei durcschnittlichen 39 Kilomtern Fahrleistung in Deutschland ideal für die Stadt“, gibt sich Luickhardt überzeugt. Wer allerdings in einer Grossstadt wie München mal am Wintermorgen den Kumpel vom Flughafen abholen oder zum Schneeschuhwandern Richtung nächsten Alpengipfel möchte, der könnte bei der Rückfahrt schon Stossgebete gegen den Stau gen Himmel schicken.

Da bietet etwa ein vergleichbarer kleiner Seat Mii oder Skoda Citigo für deutlich weniger Geld mehr als der Forfour auf seinem 3,50 Meter Länge. Aber gerade für Stadtbewohner liegt ja ohnehin eher in der Kürze die Würze – und das ist nach wie vor einer unschlagbar: das Parplatzsuchgerät Fortwo. Mit 2,70 Metern quescht sich der eben in die Lücken, die sonst keiner findet – und wendet dazu dank Hinterradantrieb noch fast auf der Stelle. In nicht mal sieben Metern geht es um 180 Grad herum. Bis zu 350 Liter Laderaum machen den Winzling zudem zum perfekten Einkaufskorb – und das auch noch mit 160 Newtonmetern Drehmoment ab Start. Richtig Kult wird die Mischung dann noch als Cabrio: Bis Höchstgeschwindigkeit 130 km/h fährt die kleine Stoffmütze nach hinten – und beim kurzem Stopp können selbst Grobmotoriker die Dachholme ratzfatz rausklipsen für das ganz grosse Wind-und-Sonnerlebnis.

Wer sich von der kleinstmöglichen grossen Freiheit vollends betören lässt, der ordert womöglich auch noch Ambientebeleuchtung, Vollbelederung, Windschott, farbiges Verdeck, Zierleisten in Carbonfarbe, Zweifarblackierung, Soundsystem und dies und das und jenes mehr. Schon sind knapp 34.000 Euro ausgegeben. Kein Druckfehler – und noch dazu die Folgekosten.

Und jetzt daran anschliessend berechtigte Frage: Wer soll so ein kleines Schmuchstück noch verleihen?

Technische Daten Smart Fortwo

Typ:

Dreitüriger, zweisitziger Kleinstwagen

Hekantrieb, 1-Gang-Automatik

Antrieb Elektro-Synchronmotor

41 kW/60 PS

max. Drehmoment

160 Nm bei 0 U/min

Vmax

130 km/h

Effizienzklasse

A+

0-100 km/h

11,6

Normverbrauch

16,5-15,2 kWh/100 km

CO2-Ausstoss

0 g/km

Länge x Breite x Höhe

2,70 m x 1,66 m x 1,56 m

Kofferraumvolumen

260-350 l

Preis ab

21.940 Euro

Technische Daten Smart Forfour

Gleiche Daten wie beim Smart Fortwo jedoch anderer Preis jedoch fünftürer

Ab 22.600 Euro

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